Für Askania gehört Engagement zum Geschäftsalltag
Heute sitzen die Uhrmacher von Askania gar nicht so weit entfernt in den Hackeschen Höfen in einer Schauwerkstatt. Besucher können im Hof 1 den Uhrmachern über die Schulter blicken.
Bei Askania wurden einst feinmechanische Geräte, Messinstrumente für Flugzeuge und Schiffe, Chronometer und auch Filmkameras gebaut. Letztere gaben den Anstoß für den Askania Award, den Firmenchef Leonhard Müller vor sieben Jahren ins Leben rief.
Seitdem wird dieser Preis immer in der Woche vor der Berlinale einem Nachwuchskünstler und einem gestandenen Schauspieler verliehen. In diesem Jahr wurden Jella Haase und Armin Müller-Stahl von der Jury ausgewählt.
Müller hatte vor acht Jahren mit dem traditionsreichen Firmennamen Askania einen Neuanfang gewagt. Seither sieht er es als selbstverständlich an, dass sich sein Unternehmen auch in der Gesellschaft engagiert. Das fängt bei der täglichen Arbeit an. Viele seiner 15 Mitarbeiter waren vorher arbeitslos. Für Müller ist entscheidend, dass die Chemie in der Belegschaft stimmt.
So kam auch Philipp Nitzsche vor einem halben Jahr in das Unternehmen. Der 24-Jährige hatte vor fünf Jahren seine Lehre als Uhrmacher in Glashütte abgeschlossen und anschließend bei mehreren Juwelieren in Berlin gearbeitet. Durch Zufall kam er zu Leonhard Müller. Beide vereint die Liebe zur Technik. "Meine große Leidenschaft sind alte Uhrwerke", sagt Nitzsche. Damit fand er das Wohlwollen seines neuen Arbeitgebers.
"Ich möchte lachende Gesichter sehen", begründet Müller sein Engagement für Sport, Kultur und für soziale Projekte. "Wir spendieren dann zum Beispiel eine alte Uhr, die für einen guten Zweck versteigert wird", sagt Müller. Auf diese Weise unterstützt Askania auch das Jonas-Haus in Staaken.
"Dort hat ein Ärzte-Ehepaar Jugendliche aufgenommen, die Probleme mit der Schule oder der Ausbildung haben", sagt Müller. Seit gut drei Jahren wird auch die Kindertafel unterstützt. "Dafür haben wir extra eine Uhr gebaut und versteigert." Auch die Handballer von den Berliner Füchsen können vom sozialen Engagement profitieren. "Als wir angefangen haben, spielten sie in der 3. Liga", sagt Müller. "Inzwischen sind sie in die 1. Liga aufgestiegen." Eine Behindertenwerkstatt und junge Musiker der Universität der Künste stehen noch auf der Spendenliste der Askania.
"Ich möchte sehen, was mit unserem Geld passiert", sagt Leonard Müller. Eine anonyme Spende kann er sich nicht vorstellen. Er verlässt sich auf sein Gefühl und seine Menschenkenntnis, wenn er sich entscheidet, für eine gute Sache zu spenden.
Die Chemie muss stimmen. Das betrifft sowohl die Mitarbeiter als auch das Engagement im Umfeld.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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