Mitarbeiter der Deutschen Bank renovieren und kochen
Die Firma ist allerdings kein Handwerksbetrieb, sondern die Deutsche Bank. 20 Mitarbeiter der Filiale in der Otto-Suhr-Allee 6-16 in Charlottenburg sind am 11. Juli ins Ronald McDonald Haus in der Weddinger Seestraße 28 gefahren: Dort sind sie in Malerkittel geschlüpft, um das Appartment Nummer 27 zu renovieren. Andere Kollegen banden sich Schürzen um und haben in der Küche einen Grillabend vorbereitet, um die Bewohner zu verwöhnen. Überdies übergaben sie der Heimleitung noch eine Spende in Höhe von 2700 Euro. Schließlich haben sie noch eine einjährige Patenschaft über das von ihnen renovierte Appartement übernommen. In der Seestraße 28 befindet sich das mit 34 Appartements größte Ronald McDonald Haus von Berlin. Das Unternehmen errichtet in aller Welt Unterkünfte, in denen Familien mit schwerkranken Kindern für die Dauer der in Spezialkliniken erforderlichen Behandlung wohnen können. Das Weddinger Haus nimmt Familien auf, deren Kinder im Deutschen Herzzentrum oder im Virchow-Klinikum behandelt werden müssen.
Von der Einrichtung ist die Rostockerin Theresa Beckmann, deren Tochter Thyra in Berlin ein neues Herz bekommen soll, völlig überrascht. "Ich wäre auch mit einem Klappbett zufrieden gewesen", sagt sie verblüfft. Diese Möglichkeiten beruhen allein auf dem bürgerlichen Engagement von Unternehmen und vielen ehrenamtlichen Helfern. McDonalds finanziert den Bau der Häuser, für deren Betrieb müssen aber die Mitarbeiter in den Häusern selbst sorgen. Da sind sie auf das Engagement solcher Unternehmen wie der Deutschen Bank angewiesen.
In Wedding hat die Bank das mittlerweile zweites Appartement renoviert. Für sechs weitere haben sich andere Unternehmen engagiert. Ein Appartement renovierten hier tätige ehrenamtliche Mitarbeiter, eines übernahm eine Familie, die selbst hier gewohnt hatte. Für die übrigen 24 Appartements werden noch weitere Unternehmen gesucht. Das Haus ist mittlerweile 15 Jahre alt geworden und bedarf der Renovierung.
Die Deutsche Bank hat für ihre Mitarbeiter das Programm "Social Days" ins Leben gerufen, wo sie sich individuell oder im Team für die unterschiedlichsten Aktivitäten engagieren können. Vielen wie Anlageberater Bodo Brandt ist ein Gebiet zu wenig. Er wirkt außerdem noch bei den Freunden der Hauptstadtzoos mit. Die Leiterin der Abteilung Privatkunden, Ines Winkelmann, ist Mitglied im Förderverein des Ofenmuseums in Velten und hat erst eine Woche zuvor dafür Kuchen verkauft.
Von der Malerleiter herab berichtet der Leiter Privat Banking, Rüdiger Knispel: "Wir sind täglich für unsere Kunden engagiert. Hier ist es aber handwerklich und sozial. Das ist für uns Herzenssache und da unterscheiden wir Banker uns nicht von vielen anderen Bürgern dieser Stadt."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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