Mittes Umweltstadträtin schlägt Einrichtung einer Lärmkonferenz vor
Viele Menschen leben direkt an der Bahnlinie zwischen Hauptbahnhof und Zoo. Wie berichtet soll die Lärmbelastung nach der Neuverlegung von Schienen für die S-Bahn in diesem Abschnitt noch zugenommen haben. Die Anwohner haben sich in ihrem Protest gegen den gesundheitsschädigenden Lärm zusammengeschlossen.
Stadträtin Weißler sieht in dem Lärm der Züge ein ernstes gesundheitliches Problem, "auf das reagiert werden muss". "Die Lärmbelästigung für die Menschen in den Wohngebieten an der Stadtbahn ist der Belastung durch Fluglärm gleichzusetzen", führt die Dezernentin für Umwelt aus. Dennoch gebe es bisher keine Gremien für den Lärm, den die Bahn verursache. Die Politikerin schlägt deshalb eine Lärmkonferenz vor. Als Mitglieder empfiehlt sie das Eisenbahn-Bundesamt, die DB Netz, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die Umweltstadträte der jeweils betroffenen Streckenabschnitte und Vertreter der Anwohner.
Die müssten sich dann mit den sehr unübersichtlichen Regelungen beschäftigen, die den Bahnlärm betreffen. Zwar existieren Lärmschutzregelungen, aber es gibt auch den sogenannten Schienenbonus. Die Bahn darf nachts 60 statt 55 Dezibel und tagsüber 65 statt 60 Dezibel erzeugen. Um den Lärm "managen" zu können, brauche man als wichtige Datengrundlage die "strategischen Lärmkarten", betont Sabine Weißler. Doch die sind für Berlin erst Ende dieses Jahres zu erwarten. Weißler will deshalb die Lärmkonferenz mit Beginn des neuen Jahres installiert wissen.
Die grüne Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung von Mitte begrüßt den Vorstoß ihrer Stadträtin. Konsequenter Lärmschutz in der Stadt sei ohnehin schon immer grüne Position gewesen, sagt die umweltpolitische Sprecherin Franziska Briest. Eine Konferenz könnte Lösungsvorschläge zur Lärmminderung durch die Bahn "zielgerichtet" erarbeiten. Und obendrein gebe es einen sichtbaren Ansprechpartner für betroffene Bürger.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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