Von der Bürgeroper zum "Sing Sing"
Als "Deutsches Opernhaus" mit der damals größten Bühne der Welt wurde die Oper von Architekt Heinrich Seeling 1911/12 auf Initiative des Großen Berliner Opern-Vereins für die Bürger der damals selbstständigen Stadt Charlottenburg gebaut und privat betrieben von einer Betriebs-AG. Von 1925 bis 1933 trug sie den Namen "Städtische Oper", danach folgte die Rückbenennung. Von 1934 bis 1936 entstanden die Verwaltungs- und Werkstättenbauten von Paul Baumgarten d.Ä. Nach der Kriegszerstörung des Gebäudes 1943 diente der Admiralspalast und ab 1945 das Theater des Westens, erneut unter dem Namen "Städtische Oper", als Ausweichspielstätte. Von 1956 bis 1961 erfolgte der Neubau des Zuschauerhauses am angestammten Platz in der Bismarckstraße als funktionsbetonter Bau aus Stahlbeton und Glas mit 1865 Plätzen durch Fritz Bornemann. Die Straßenfront ist aus grobsteinigem Waschbeton und fensterlos, was dem Gebäude den Spitznamen "Sing Sing" einbrachte. Vom Vorgängerbau wurden erhaltene rückwärtige Teile im Laufe der folgenden Jahre rekonstruiert. Die Wiedereröffnung als Deutsche Oper Berlin erfolgte am 24. September 1961 mit "Don Giovanni".Die offizielle Feier zum 100. Geburtstag fand bereits am 20. Oktober statt. Dem Jubiläum zu Ehren schuf der Komponist Hans Werner Henze das Orchesterwerk "Ouverture zu einem Theater".
Im Jubiläumsjahr hat das Haus eine neue künstlerische Leitung bekommen, die seit Beginn der Spielzeit klar erkennbar modernere Akzente setzt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Donald Runnicles und der neue Intendant Dietmar Schwarz verspricht: "Auch in Zukunft wird die Deutsche Oper ein Ort sein, an dem großartige Künstler ihre Visionen von Musiktheater für ein großes Publikum verwirklichen."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
Kommentare