Vor 60 Jahren wurde der Malteser Hilfsdienst gegründet
Die 60-Jährige verkauft hier belegte Brötchen, Würstchen oder Kaffee und hilft, "wenn Not am Mann ist", in der Suppenküche mit. Sie kommt seit vier Jahren mindestens viermal die Woche zu den Maltesern. Diese deutschlandweite Hilfsorganisation feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen."Ich lebe mit und für die Malteser", sagt Rita Grützmacher. Angefangen habe es, als ihr das Jobcenter eine soziale Tätigkeit empfohlen hatte, danach sei sie "hängen geblieben" und wollte "einfach helfen". Sie ist eine von rund 1000 Ehrenamtlichen, die sich für den Hilfsdienst der Diözese Berlin engagieren. "Die Ehrenamtlichen sind das Herzstück der Malteser", sagt Matthias Nowak, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Berlin. Es gibt vielfältige Tätigkeitsbereiche, in denen sie sich engagieren können. Diese reichen vom Verkauf im Malteser-Laden bis zur Hospiz-Begleitung, von der Aufgabe als Sanitäter oder als Aushilfe in der Suppenküche bis zu Besuchsdiensten im Krankenhaus. "Je mehr Ehrenamtliche wir haben, desto mehr Projekte können wir realisieren", weiß Nowak. Über 80 Prozent der Projekte finanzieren sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.
1953, bei der offiziellen Gründung des Hilfsdienstes gab es rund 40 Helfer, die meisten hauptberuflich. Seither haben sich auch die Aufgabenfelder der Malteser verändert, wobei die Tätigkeiten aus dem sogenannten Blaulichtbereich immer noch sehr stark vertreten sind. Zu diesen klassischen Diensten der Malteser gehören der Sanitätsdienst, der Krankentransport, die Erste Hilfe und der Katastrophenschutz.
Gerade in Berlin, das über rund 20 Dienststellen verfügt, sind sehr viele weitere Hilfsprojekte hinzugekommen. Denn "die Stadt ist sehr bedürftig", wie Nowak sagt. So biete man mit der "Malteser Migranten Medizin" eine Anlaufstelle für Menschen ohne Krankenversicherung, die medizinische Betreuung benötigen. "2012 wurden hier über 12.000 Personen behandelt und 190 Babys auf die Welt gebracht", erläutert der Pressesprecher.
Frisch an den Start ging am 30. Oktober in Pankow ein spezieller Besuchsdienst. "Wir haben zwei Ehrenamtliche, die mit ihrem Hund Kranke oder Bedürftige besuchen, und möchten noch weitere Personen mit Haustieren ansprechen, die sich auf diesem Gebiet engagieren wollen", sagt Nowak.
Bereits eine feste Institution ist die Suppenküche für bedürftige Menschen. "Seit 17 Jahren kommen Arme und Obdachlose zu uns und erhalten hier von Montag bis Freitag eine warme Mahlzeit", sagt Nowak. Sie werden von Ehrenamtlichen beziehungsweise von Minijobbern bekocht. Auch der Koch George kam übers Arbeitsamt in die Einrichtung und hat zwischen seinen Einsätzen übers Amt auch immer wieder ehrenamtlich bei den Maltesern geholfen.
Wer sich bei den Maltesern engagieren will, wird zunächst über die Einsatzmöglichkeiten beraten. Das Einzige, was er mitbringen sollte, ist Zeit, wobei mindestens zweimal im Monat mehrere Stunden wünschenswert sind. Die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche ist nicht erforderlich.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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