WBM darf in den Rathauspassagen keine Videoüberwachung installieren
Erst vor kurzem hat es in einem Fahrradraum auf einer Wohnetage in den Rathauspassagen gebrannt. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, so dass Schlimmeres verhindert wurde. Doch das mulmige Gefühl und die Angst der Mieter bleiben. Die Gegend rund um den Fernsehturm ist ein heißes Pflaster. Es gibt jede Menge Vandalismus, Diebstähle und Gewalt. Im vergangenen Oktober wurde in der Rathausstraße Jonny K. von brutalen Schlägern getötet. Vor den Wohnungseingängen lungern Punks.
Viele Mieter in den 360 Wohnungen fühlen sich dadurch belästigt. Die WBM hat jetzt ein Sicherheitskonzept erarbeitet, um Einbrüche oder Zerstörungen in dem Wohnblock einzudämmen. Eine geplante Videoüberwachung der Hauseingänge haben einige Mieter jedoch abgelehnt.
Die WBM wollte einen Conciergedienst einrichten. Der Pförtner sollte die Monitore der einzelnen Kameras überwachen. Anders als in dem Hochhaus am Platz der Vereinten Nationen, wo es im Eingang einen Concierge gibt, müsste man in den Rathauspassagen mehrere Eingänge überwachen. Mit dem Concierge am Platz der Vereinten Nationen habe die WBM gute Erfahrungen gemacht, sagte WBM-Sprecherin Steffi Pianka.
Bei einer Befragung der Mieter waren jedoch einige gegen die Kameras. "Damit ist das Thema vom Tisch", sagte WBM-Sprecherin Steffi Pianka. Auch wenn die meisten Mieter sich durch die Kameras sicher fühlen, ist laut einem Gerichtsurteil die Videoüberwachung unzulässig, wenn sich auch nur ein einziger Mieter in seinem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verletzt sieht. Nur wenn alle Mieter eines Hauses dem Einsatz der Sicherheitstechnik zustimmen, dürfen nach der Rechtssprechung Videoanlagen installiert werden. Die WBM überlegt derzeit noch, ob sie Wachleute zum "Laufdienst" auch durch die Wohnetagen schickt. Bisher gibt es für die Gewerbebereiche einen 24-Stunden-Wachdienst. Eine entsprechende Ausschreibung für den Job will das Wohnungsunternehmen demnächst starten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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