Eltern müssen Fehltritt gleich ansprechen
In einer solchen Situation ist es wichtig, dass Erwachsene den Vorfall nicht im Raum stehen lassen. "Das Kind ist verstört und irritiert. Deshalb müssen Eltern das Ganze aufarbeiten", sagt Prof. Holger Ziegler, Erziehungswissenschaftler an der Uni Bielefeld. Am wichtigsten sei zunächst eine Entschuldigung, in der Mutter und Vater zwei Dinge klar machen: "Es ist nicht deine Schuld" und "Das war ein Fehler, und es gibt dafür keine Rechtfertigung".In jedem Fall sollten Eltern die Dinge klar beim Namen nennen. Das Kind muss verstehen, was den Erwachsenen leidtut - ein vages "Das was da vorhin passiert ist" könnten Sohn oder Tochter oft nicht nachvollziehen. Mit einer ernst gemeinten Entschuldigung ist es Ziegler zufolge allein aber nicht getan: "Das Kind muss merken, dass es Konsequenzen gibt." Das bedeutet: Wort halten. Haben Erwachsene versprochen, dass ihnen in Zukunft nicht mehr die Hand ausrutschen wird, müssen sie es einhalten. "Kinder sind sehr sensibel gegen gebrochene Versprechen", sagt Ziegler.
Verlässlichkeit sei das A und O. Wenig sinnvoll seien dagegen materielle Wiedergutmachungen: "Eltern können sich nicht freikaufen." Das Eis oder der Kinobesuch nach der Ohrfeige sorgten nicht dafür, dass sich das Kind besser fühle.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.