Eltern sollten Kinderzimmer nicht selbst aufräumen
"Das ist in allen Familien ein Thema", bestätigt Andreas Engel, stellvertretender Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Fürth. Eltern seien dabei aber nicht nur die Vertreter von Ordnung. "Beim Thema Zimmer aufräumen wird noch etwas angesprochen, was tiefer und über den reinen Sachverhalt des Aufräumens hinausgeht." Und das seien zum Beispiel Aspekte wie "sich anpassen" und "Gehorsam".Hinzu kommt eine weitere Tücke. "Mit etwa zehn, elf Jahren beginnt die Pubertät, die Hormone verändern sich rasant und auch die Interessen der Kinder und Jugendlichen", sagt Maria El-Safti-Jütte vom Elterntelefon in Berlin. Das führe unter anderem dazu, dass für Mädchen und Jungen viele Dinge eine andere Bedeutung bekommen als vorher.
Trotzdem können Eltern natürlich versuchen, die Jugendlichen zum Neuordnen ihres Zimmers zu bewegen. "Je früher man damit anfängt, desto mehr Erfolge hat man später", sagt die Diplompsychologin Anni Braun, Mitglied beim Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen in Berlin. Wer schon seinem kleinen Kind zeige, wie das Aufräumen funktioniere und bei Erfolgen lobe, habe auch bei Älteren gute Chancen, dass das mit dem Ordnungssinn klappe.
Ein fester Putztag kann ebenfalls helfen. "Man kann vereinbaren, dass einmal in der Woche an einem bestimmten Tag für eine gewisse Zeit aufgeräumt wird", sagt Braun. Gut wäre, wenn man sich nach dem Aufräumen gemeinsam was Schönes gönnt, zum Beispiel ein Spiel spielen oder Eis essen - "etwas, was beiden gut tut. So wird Aufräumen positiv besetzt."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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