Mit Skihügel oder Sitzbank: Gräber individuell gestalten

Botschaften an den geliebten Verstorbenen: Ein steinernes Herz mit der Inschrift "In ewiger Liebe" ist ein Weg, einen persönlichen Gruß auf dem Grab zu hinterlassen. | Foto: Andrea Warnecke
3Bilder
  • Botschaften an den geliebten Verstorbenen: Ein steinernes Herz mit der Inschrift "In ewiger Liebe" ist ein Weg, einen persönlichen Gruß auf dem Grab zu hinterlassen.
  • Foto: Andrea Warnecke
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Ein Grab kann viel über den Verstorbenen aussagen. Die Hinterbliebenen haben fast alle Freiheiten, die letzte Ruhestätte individuell zu gestalten – etwa indem sie zeigen, was der Verstorbene im Leben gerne gemacht hat. Diesen Vorschlag macht der Bund deutscher Friedhofsgärtner in Bonn.

Die Kreativen des Verbandes haben einige Beispiel-Gräber so gestaltet: Sie haben für eine Skifahrerin, auf deren Grabstein Ski abgebildet sind, mit weißen Blumen eine Piste über die bepflanzte Fläche gezogen.

Für einen leidenschaftlichen Bowler haben sie eine Bahn mit neun Tulpen, die die Kegel symbolisieren, angelegt. Rund geschnittene Buchsbäume stellen die Kugeln dar. Es gibt auch einen Golfkurs. Aber es geht noch persönlicher: Eine Punkerin mit einem roten Haarstreifen auf dem Kopf bekommt auf ihrem Grab eine bepflanzte Halbkugel – die Mitte ziert ein Streifen mit roten Blüten.

So etwas kann natürlich nicht jeder Hobbygärtner. Aber es gibt einfach zu gestaltende Alternativen: Indem man einfach die Lieblingspflanze des Verstorbenen setzt, sagt Roland Wagner von Bund deutscher Friedhofsgärtner. Oder jene, die der Angehörige schätzt – dann erfreut er sich an der Ruhestätte und kommt gerne hin.

"Der Friedhof ist und bleibt vielen als Ort der Trauer wichtig", erläutert Wagner, der eine Friedhofsgärtnerei in Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen) betreibt. Die Angehörigen wollen hier auch Botschaften hinterlassen: Sie legen Steine oder Dekorationsartikel auf das Grab mit Sprüchen wie "Du fehlst mir". "Diese sieht man immer öfter, und es gibt sie inzwischen quasi überall zu kaufen", berichtet Wagner. Eine Alternative dazu sind Pflanzen, die eine Symbolik haben: Efeu steht für das ewige Leben, die Rose für die Liebe.

Dass die Grabstätte zum immer individuelleren Bestattungs- und Trauerort wird, lassen die Behörden inzwischen auch zu. Vielerorts seien strenge Regelungen, was und was nicht erlaubt sei, gekippt worden, berichtet Wagner. Er weiß von einem Fall, wo eine Friedhofsverwaltung einem Ehemann erlaubte, eine Bank auf das Grab zu stellen – so kann er neben seiner Frau Zeit verbringen. "Vor einiger Zeit noch haben Verwaltungsbeamte das viel enger gesehen und hätten so etwas abgelehnt", sagt der Friedhofsgärtner.

Aber es gibt auch den Gegentrend: Wer keine Zeit für die Grabpflege hat, will die Stätte mit so wenig Aufwand wie nur möglich gestalten und pflegen. Gut seien dann Bodendecker über der gesamten Fläche, sagt Wagner. Der Vorteil: Das Grab muss nicht alle paar Monate neu bepflanzt werden. "Die Pflanzen unterdrücken auch Unkraut, und so muss man nicht mehr jäten."

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 991× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.