Pizzakartons sind erlaubt
Berliner Stadtreinigung informiert Gastronomen auf Onlineportal über neue Mehrwegangebotspflicht

Tonnenweise Verpackungen landen täglich im Müll.  | Foto:  Dirk Jericho
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Seit 1. Januar gilt laut verschärftem Verpackungsgesetz für Restaurants, Bistros, Cafés, Caterer und Lieferdienste eine Mehrwegangebotspflicht. Die BSR bietet auf ihrem Onlineportal www.betterworldcup.de Informationen für Gastronomiebetriebe und Kunden zum neuen Gesetz.

770 Tonnen Verpackungsmüll produzieren die Deutschen durch Einwegverpackungen für Speisen und Getränken – pro Tag! Allein in Berlin werden pro Stunde 20.000 Einwegbecher weggeworfen. Um diese extreme Vermüllung und Umweltbelastung zu bremsen, gilt seit 1. Januar eine Mehrwegangebotspflicht für gastronomische Betriebe. Pappbecher und Wegwerfverpackungen sind zwar weiterhin erlaubt, aber Gastrobetriebe müssen ihren Kunden als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke auch Mehrwegbehälter anbieten. Ein Pfand dafür ist zulässig. Das gilt für die Abholung und auch für die Lieferung von Essen und Getränken.

Um auf die neuen Regeln und die Hinweispflicht der Läden aufmerksam zu machen, informiert die BSR auf den Seiten der Initiative Better World Cup über das Gesetz und die Pflichten. Außerdem bietet die BSR Plakate und Flyer zum Ausdrucken und Aushängen. Denn die Betriebe sind verpflichtet darauf hinzuweisen, dass sie Essen und Getränke in mitgebrachte Gefäße füllen und Mehrwegverpackungen anbieten. Die Plakate gibt es auf Deutsch, Englisch, Türkisch und Arabisch; das Infoblatt auch auf Vietnamesisch.

Ausgenommen von der Mehrwegangebotspflicht sind kleine Betriebe wie etwa Imbissbuden mit höchstens fünf Beschäftigten und maximal 80 Quadratmeter Verkaufsfläche. Diese Betriebe müssen aber auch Speisen und Getränke auf Wunsch in mitgebrachte Kundenbehälter füllen. Interessant: Dönerbuden und Pizzaläden werden mit dem neuen Gesetz nicht gezwungen, Mehrwegverpackungen für Döner und Pizzen anzubieten. Sie dürfen das Essen weiterhin in Alufolie wickeln und in Pappkartons packen.

Denn das Verpackungsgesetz fordert Mehrwegalternativen nur zu Einwegbehältern, die ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen, einmalig verwendet und anschließend in den Müll geworfen werden, heißt es auf der BSR-Infoseite. Das betreffe weder Alufolie noch Pizzakartons. Umweltbewusste Anbieter bieten dennoch Mehrwegsysteme für Döner und Pizza an. Denn die gibt es auch.

Geschäfte, die keine Mehrwegalternative gemäß verschärftem Verpackungsgesetz anbieten und gegen Hinweispflichten verstoßen, riskieren ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro, wenn sie erwischt werden. Auch darauf weist die BSR auf dem dem Onlineportal www.betterworldcup.de hin. Mit allen Informationen zum Thema „wollen wir die verpflichteten Betriebe bei der Einführung der Mehrwegangebote unterstützen“, sagt Birgit Nimke-Sliwinski, die bei der BSR für Re-Use und Zero-Waste-Management zuständig ist. Mit dem Portal soll Berlin „auf dem Weg zur Zero-Waste-Stadt begleitet“ werden, heißt es. Bei der Zero-Waste-Strategie im Sinne von „null Verschwendung“ geht es um konsequente Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling.

Die Initiative „Better World Cup“ wurde von der Senatsumweltverwaltung, der BSR und der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) ins Leben gerufen. Unterstützer sind Umwelt- und Wirtschaftsverbände wie zum Beispiel der Handelsverband, die Dehoga, IHK und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund).

Tonnenweise Verpackungen landen täglich im Müll.  | Foto:  Dirk Jericho
Einweg-Plastikbecher nach einem Berlin-Marathon. | Foto: Dirk Jericho
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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