Magische Medienkunst:
Hamburger Bahnhof zeigt "Magical Soup"

Nam Juni Paik mit "I never Read Wittgenstein (I Never Understood Wittgenstein)".  | Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie/Mathias Völzke
  • Nam Juni Paik mit "I never Read Wittgenstein (I Never Understood Wittgenstein)".
  • Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie/Mathias Völzke
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Die Gruppenausstellung „Magical Soup“ lockt in die Rieckhallen des Museums Hamburger Bahnhof. Zu sehen ist magische Video- und Medienkunst von den 1970er-Jahren bis heute.

Musik hat die Kraft, imaginäre Welten zu erzeugen. Mit Tönen lassen sich Räume physisch erschüttern. Und Bilder können Klangräume heraufbeschwören, die über Leinwände und Bildschirme hinausreichen. „Magical Soup“ erkundet die Macht und Magie, mit der Bilder Sound, Musik und Sprache Wirklichkeit erzeugen, zu Tage bringen oder verbergen.

Zu sehen ist die magische Medienkunst in den Rieckhallen des Museums Hamburger Bahnhof. Auf über 2000 Quadratmetern Fläche sind Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection der Berliner Nationalgalerie und Leihgaben der jüngsten Generation von Video- und Medienkünstlern ausgestellt. Die vielschichtige Schau führt in die Geschichte des Genres bis in die 1970er-Jahre zurück. Die Werke von Medienkunstpionieren wie Nam June Paik oder Ulrike Rosenbach sind ebenso versammelt wie die Arbeiten von multimedialen Künstlern wie Stan Douglas, Anne Imhof oder Rodney Graham. Jüngere künstlerische Positionen nehmen etwa Korakrit Arunanondchai, Trisha Baga oder Dineo Seshee Bopape ein. Ihre sehr unterschiedlichen Werke bewegen sich zwischen genauer Beobachtung, radikalem Selbstausdruck und bewusster Dekonstruktion von Identität. Der Besucher hört verstörende Gesänge zu Bildern aus dem Irak oder Stimmen aus dem Lautsprecher, die im Widerspruch zum gezeigten Bild stehen. Andere Künstler thematisieren die Kriegstraumata ihres Herkunftslands oder fragen nach der Bedeutung von Identität. Allen gemeinsam aber ist das Verhältnis von Ton, Bild und sozialem Raum.

„Magical Soup“ wird bis zum 3. Januar gezeigt. Das Museum Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50, ist aktuell aber bis Ende November geschlossen. Kontakt unter Telefon 266 42 42 42.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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