Gleich vierfach verewigt
Der Namen Beussel steht für Straße, Brücke, Bahnhof – und einen ganzen Kiez

Die Beusselbrücke über die Gleise. | Foto: KEN
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Vierfach hat sich sein Name im Moabiter Stadtbild verewigt: Beusselstraße, Beusselbrücke, Beussel-Kiez und S-Bahnhof Beusselstraße sind nach dem Berliner Gutsbesitzer aus dem Königreich Hannover benannt.

Georg Peter Christian Beussel wurde am 10. Februar 1774 in Gartow im Lüchow-Dannenberg-Kreis im damaligen Königreich Hannover geboren. Seit den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts lebte er in Berlin. Seinen Wohnsitz hatte er unter anderem in Moabit, in der Straße Alt-Moabit mit der früheren Hausnummer 1.

Georg Beussel war Gutsbesitzer. Ihm gehörte das Land beiderseits der später nach ihm benannten Straße in West-Moabit. Die Straße war bereits zwischen 1818 und 1822 angelegt worden, jedoch namenlos geblieben und erst 1861 als „Beusselstraße“ verzeichnet.

In alten Schriften heißt es auch, Beussel sei Gutsbesitzer „auf Martinicke“ gewesen. Dieser Name erinnert an die französische Karibikinsel. Und mit Frankreich hat „Martinicke“ durchaus zu tun. Martinicke, Plattdeutsch für Martinchen, der kleine Martin, war der Hugenotte Jaques Martin (1666-1741), von Beruf Gärtner und der letzte Zaunsetzer des Kleinen Tiergartens. Martinicke wurde das Haus des Zaunsetzers genannt und später auch das Ackerland zwischen Spree und Spandauer Landstraße. Bedeutung für Berlin beziehungsweise Moabit erlangte Georg Beussel zudem als Kommunalpolitiker. Ab 1856 engagierte sich Beussel als Amtmann in der lokalen Politik. Wer dazu mehr wissen möchte, muss im Archiv des Mitte Museums tief graben.

Am 22. August 1864 verstarb Georg Beussel hochbetagt im Alter von 90 Jahren in Moabit. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof der St. Johannis-Gemeinde an der Straße Alt-Moabit. In Feld B des Kirchhofs ist noch eine gusseiserne Tafel zu finden. Dort liegt auch ein kleiner Grabstein für seinen Sohn Georg Gustav Ferdinand Beussel. Er verstarb keine vier Jahre nach dem Vater am 8. Januar 1868.

30 Jahre nach seinem Tod wurde Georg Peter Christian Beussel erneut geehrt, mit der Benennung des neu eröffneten S-Bahnhofs nach ihm. Auf seinem ehemaligen Land entstand der Kiez mit Wohnungen für Arbeiter und Angestellte der Loewe-Fabriken, der „Beusselkiez“. 1903 erhielt auch noch die Brücke über die Gleise seinen Namen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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