Ein Bild vom Altbundespräsidenten
Porträt von Christian Wulff im Rathaus Tiergarten feierlich enthüllt

Altbundespräsident Christian Wulff und Bürgermeister Stephan von Dassel enthüllen das Porträt. | Foto: KEN
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  • Altbundespräsident Christian Wulff und Bürgermeister Stephan von Dassel enthüllen das Porträt.
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An einem schlichten braunen Tisch vor weißer Wand sitzt Christian Wulff. Er trägt einen ebenso schlichten graublauen Anzug, darunter ein weißes Hemd und eine hellblaue Krawatte.

Wulff stützt sich mit dem rechten Unterarm auf. Sein linker Arm ist gerade gestreckt. Die linke Hand, deren Finger leicht gespreizt sind, ruht ebenfalls auf dem Tisch. Christian Wulff blickt sein Gegenüber direkt an. So hat der Berliner Maler Christoph Wetzel den Altbundespräsidenten porträtiert. Seit 5. August hängt das Gemälde im Rathaus Tiergarten.

Das Rathaus an der Turmstraße besitzt einen ganz besonderen Raum: den Balkonsaal mit der Galerie der Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Alle sind sie hier versammelt, von Theodor Heuss, der sich seinerzeit sogar im Rathaus malen ließ, bis hin zu Christian Wulff eben. Dessen Zusage, zur feierlichen Enthüllung zu kommen, hat im Bezirk eine ungeahnte Dynamik ausgelöst. Binnen weniger Wochen wurde der Balkonsaal denkmalgerecht saniert und in einen akzeptablen Zustand versetzt.

Christian Wulff bekleidete das Amt des Bundespräsidenten vom 30. Juni 2010 bis zu seinem Rücktritt am 17. Februar 2012. Vorher war Wulff Ministerpräsident von Niedersachsen. Bereits in dieser Funktion wurde er von Christoph Wetzel porträtiert. „Das Bild sieht aber ganz anders aus“, sagte der 72-jährige Künstler vor rund 30 geladenen Gästen, die zum Festakt ins Rathaus Tiergarten gekommen waren. Wetzel hat Wulff in entspannter Atmosphäre zu Hause porträtiert. Die Sitzungen dauerten insgesamt ein halbes Jahr. Ein Foto entstehe im Bruchteil einer Sekunde, Malerei hingegen sei „die Summe aller Erfahrungen, die ein Maler mit dem Dargestellten macht“, erläuterte Christoph Wetzel seine Arbeit.

Wirtschaftskreis zahlte Hälfte des Honorars

Das Wulff-Porträt wurde vom Bezirk Mitte in Auftrag gegeben. Die Hälfte des Künstlerhonorars hat der Wirtschaftskreis Mitte übernommen. Der Wirtschaftskreis ist eine unabhängige, überparteiliche Vereinigung von Gewerbetreibenden, Unternehmen, Selbständigen, Freiberuflern und kommunal tätigen Organisationen im Bezirk Mitte.

Christian Wulff habe die Mühen des Porträtsitzens für den Bezirk auf sich genommen, sagte Stephan von Dassel. Mittes grüner Bürgermeister würdigte den Bundespräsidenten a.D. für seinen Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“. Der Satz sei eine unglaublich wichtige Hilfe für die Politik in Mitte, so von Dassel. Über die Bundespräsidenten-Galerie sagte Stephan von Dassel, sie verdeutliche, wie nahbar Politik im Bezirk Mitte sei.

Altbundespräsident Wulff zeigte sich sichtlich geehrt, mit seinem Porträt im Balkonsaal des Rathauses vertreten zu sein. Zur Ähnlichkeit wollte sich Wulff nicht äußern. Es sei ein schönes Bild geworden. Jeder Betrachter solle sich seine eigene Meinung dazu bilden.

Nach Steinmetzlehre und Bildhauerei im Abendstudium in Berlin studierte Christoph Wetzel in Dresden bei Gerhard Kettner und Fritz Eisel Malerei und erwarb ein Diplom als Wand- und Tafelmaler. Es schloss sich eine Restauratorenausbildung, ebenfalls in Dresden, an. Seit 2014 lebt und arbeitet Wetzel in Berlin.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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