Bei den Genehmigungsbehörden hat sich noch kein Veranstalter gemeldet
Für die einen bedeuten die Buden, Fahrgeschäfte und die Live-Musik ausgelassene Fröhlichkeit. Für andere ist das Fest nichts anderes als "drei Tage Sauf-Parcours und Ramsch-Meile". Fast schon traditionell beschäftigt die Veranstaltung die BVV. Positiv werten die Lokalpolitiker die hohen Besucherzahlen. Es feiern und kaufen nicht nur Anwohner aus Moabit, sondern Menschen aus ganz Berlin. SPD-Fraktionschefin Martina Matischok-Yesilcimen kann aber auch die Nachbarn verstehen, denen der Müll, die Dauerbeschallung aus den Musikboxen und der Lärm der Besucher auf die Nerven geht. "Der Abwärtstrend des Turmstraßenfestes nahm Jahr für Jahr zu", so die Verordnete, die auch Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses ist, über das Fest, das 1976 zum ersten Mal veranstaltet wurde. Damals unterstützten es Industrie und Bezirksamt als "Moabiter Ereignis des Jahres".
Wie wird es in diesem Jahr auf dem einen Kilometer zwischen Strom- und Waldstraße sein, fragte unlängst die Verordnete der Linkspartei, Petra Schrader. "Wie werden Anwohner, Initiativen, Projekte, Einrichtungen und ortsansässige Gewerbetreibende in die Vorbereitungen einbezogen?"
Bislang habe noch niemand um eine Genehmigung für das Turmstraßenfest ersucht, heißt es aus dem Haus von Stadtentwicklungs- und Ordnungsstadtrat Carsten Spallek (CDU). Wenn einer das noch tun sollte, dann ist es nicht der Veranstalter der vergangenen beiden Jahre, so eine Sprecherin. Es gebe wohl finanzielle Probleme.
Ohnehin ist der Bezirk Mitte nicht Genehmigungsbehörde, sondern die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit ihrer Verkehrslenkung. "Das Straßen- und Grünflächenamt nimmt lediglich Stellung", erklärt Stadtrat Spallek. Wer in etwaige Planungen einbezogen wird, sei Angelegenheit des Veranstalters.
Sollte ein neuer Veranstalter für das Turmstraßenfest doch noch auftauchen und eine Genehmigung beantragen, müsste er bis zu acht Wochen darauf warten. Vorerst gibt es in diesem Jahr also kein Turmstraßenfest - es sei denn, jemand macht ein Herbstfest daraus.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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