Ratten machen sich breit: Gesundheitsamt appelliert an Bürger, Müll ordentlich zu entsorgen

Die Ratte und der Mensch haben schon immer ein zwiespältiges Verhältnis zueinander. Wo Menschen sind, sind auch Ratten. Keine Großstadt ohne die Nager. Insbesondere die Wanderratte und die Hausratte haben sich den Zweibeinern angeschlossen. In Moabit machen sie sich zunehmend breit.

Im vergangenen Herbst mussten deshalb sogar der Stephanplatz, der Otto- und der Zille-Spielplatz für Wochen gesperrt werden. „Leider zeigen die vergangenen Jahre, dass im Bezirk Mitte eine zunehmende Zahl von Rattenbekämpfungen notwendig wurde“, erklärt Marius Hausner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im ärztlichen Bereich des Gesundheitsamts Mitte. Am häufigsten müssen die Schädlingsbekämpfer auf Grundstücken von Wohn- und Mietshäusern tätig werden.

In den vergangenen sechs Jahren ist die Zahl der Fälle von Rattenbefall und -bekämpfung im Bezirk kontinuierlich gestiegen, von 844 im Jahre 2012 auf 1332 im vergangenen Jahr. Eine Zunahme von knapp 60 Prozent. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen, vermutet Marius Hausner. Zu Ansteckungen mit Krankheiten über Kot oder Urin der Tiere ist es in Mitte zum Glück noch nicht gekommen. Ratten sind Überträger gefährlicher Erkrankungen wie Typhus, Ruhr, Cholera, Hepatitis und Salmonellen.

Zunehmende Vermüllung und Bautätigkeit

Der Experte kann über die Ursachen für die Rattenplage nur spekulieren. Es gibt keine Studien. Hausner vermutet eine Verkettung von mehreren Umständen: die zunehmende Vermüllung auf Straßen, Plätzen, in privaten Gärten und in Parks. Der Tisch ist für die Nagetiere also reich gedeckt mit der Folge, dass die Ratten die von Schädlingsbekämpfern ausgelegten Futterköder weniger annehmen. Die rege Bautätigkeit in der Stadt habe ebenso ihren Anteil. Die Tiere werden vertrieben und verlassen Kanalisation und unterirdische Nester.

Marius Hausner appelliert an jeden Bürger, keinen Abfall auf die Straße zu werfen, sondern ihn ordnungsgemäß zu entsorgen sowie Höfe, Standplätze von Müllcontainern, öffentliche Plätze und Grünanlagen sauber zu halten. „Ein gesteigertes Bewusstsein dieser Verantwortung jedes Einzelnen könnte dazu beitragen, einen weiteren Anstieg der Befallszahlen zu verhindern“, sagt der Fachmann aus dem Gesundheitsamt.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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