Zwei Neuköllner Künstlerinnen haben eine Ausstellung gewonnen

Wie verändern sich Körper bei Erschütterungen? Das wollen Catharine Kuebel und Sabine Ammer (r.) in ihrer Ausstellung "Beben" in der Galerie im Saalbau zeigen. | Foto: Klaus Tessmann
  • Wie verändern sich Körper bei Erschütterungen? Das wollen Catharine Kuebel und Sabine Ammer (r.) in ihrer Ausstellung "Beben" in der Galerie im Saalbau zeigen.
  • Foto: Klaus Tessmann
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Neukölln. Catharine Kuebel und Sabine Ammer sind Siegerinnen. Sie haben einen Wettbewerb des Neuköllner Kulturamts gewonnen. Der Preis: eine Ausstellung in der Galerie im Saalbau. Nun präsentieren sie dort ihre Schau namens "Beben".

Drei der sechs jährlichen Saalbau-Ausstellungen sind für Neuköllner Künstler reserviert. Genau 63 Einzelpersonen und Gruppen haben ihr Interesse für 2015 bekundet. Die Jury entschied im Dezember.

„Für uns war der Gewinn wie eine Art ‚Kulturpreis von Neukölln’“, sagt Catharine Kuebel. Beide Frauen hatten sich schon einmal als Einzelkünstlerinnen beworben – ohne Erfolg. Als Künstlerinnengemeinschaft freuen sie sich jetzt über den Zuschlag.

Catharine Kuebel und Sabine Ammer arbeiten seit einigen Jahren in Neukölln. Sie schätzen vor allem das Netzwerk, das dank des Kunstfestials "48 Stunden Neukölln" entstanden ist und auch sie beeinflusst hat.

Ihr Ausstellungsthema „Beben“ fassen die Künstlerinnen weit. Sie meinen nicht nur das Erdbeben, sondern auch die Erschütterungen, die durch die Gesellschaft gehen, Dinge, die die Menschen erschüttern. Dazu zählt das Los der vielen Flüchtlinge, Naturkatastrophen, Hunger, Elend, Kriege.

„Wir haben uns gefragt: Was bewegt uns, was beeinflusst uns von außen – und wie gehen wir damit um?“, so Sabine Ammer. Sie und ihre Kollegin haben sich in den Wochen vor der Ausstellung von den Vorgängen um sie herum ebenfalls beeinflussen lassen. Neue Gemälde und Plastiken sind entstanden, Planungen wurden über den Haufen geworfen. „Nur der Phoenix, der aus der Asche aufsteigt, ist geblieben“, sagt Sabine Ammer. Beide Künstlerinnen haben sich bewusst für Neukölln entschieden, weil hier so viele kreative Menschen leben und arbeiten. Catharine Kuebel ist Österreicherin und hat Bühnenbild und Grafikdesign studiert. Im Jahr 2001 ist sie für 10 Jahre nach Finnland gegangen. Mit einem kleinen Umweg über Neuseeland kam sie schließlich eines Tages auf dem Flughafen Tegel an. „Von dort aus bin ich zu Fuß durch Berlin gelaufen“, erzählt die Künstlerin. „Schließlich bin ich in Neukölln hängen geblieben, es ist ein sehr angenehmer Ort für kreative Arbeit.“

Sabine Amme kommt aus Bayern. „Ich war schon während des Schulausflugs in der 10. Klasse in Berlin und habe mich in die Stadt verliebt.“ Nach dem Studium kratzte sie alles Geld zusammen, mietete ein Auto und fuhr los. „Ich hatte Geld für drei Monate“, erzählt sie. „Wenn es klappt, wollte ich in Berlin bleiben, sonst wäre ich voller Reue in den Schoß der Familie zurückgekehrt.“

Es hat geklappt. Die beiden Frauen lernten sich bei "48 Stunden Neukölln" kennen. Seit 2013 arbeiten sie zusammen. „Inzwischen haben wir auch einen Kunstverein in der Boddinstraße 9 gegründet.“

Die Ausstellung „Beben“ ist noch bis zum 1. November in der Galerie im Saalbau, Karl-Marx-Straße 141, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag, 10–20 Uhr. KT

Weitere Informationen gibt es im Internet unter kultur-neukoelln.de/galerie-im-saalbau-programm.php

.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 243× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.003× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 656× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.147× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.