Abstimmungen zur Gestaltung laufen
Minna-Todenhagen-Brücke könnte zur Graffiti-Brücke werden

Wer die Minna-Todenhagen-Brücke von Oberschöneweide in Richtung Niederschöneweide überquert, sieht auf der rechten Seite diese mit Graffiti besprühten Betonwände. In Zukunft könnten diese künstlerisch gestaltet werden. | Foto: Philipp Hartmann
  • Wer die Minna-Todenhagen-Brücke von Oberschöneweide in Richtung Niederschöneweide überquert, sieht auf der rechten Seite diese mit Graffiti besprühten Betonwände. In Zukunft könnten diese künstlerisch gestaltet werden.
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Die Pläne, an der Minna-Todenhagen-Brücke in Zukunft legal Graffiti sprühen zu dürfen, werden konkreter. Das erfuhr die Berliner Woche auf Nachfrage beim Bezirksamt.

Angestoßen wurde dieser Prozess durch die Bezirksverordnetenversammlung. Im März 2020 hatten die SPD- und die Linksfraktion einen gemeinsamen Antrag eingebracht. Darin hatten sie das Bezirksamt aufgefordert, gegenüber der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) anzuregen, eine künstlerische Gestaltung der freien Betonflächen der Minna-Todenhagen- und der Mathilde-Rathenau-Brücke zu ermöglichen. Dieses Konzept sollte auch freie Flächen zum Sprühen beinhalten. Begründet hatten die Verordneten Alexander Freier-Winterwerb (SPD) und Ursula Walker (Linke) ihre Idee damit, dass die Sprayerszene die freien Betonflächen an der Minna-Todenhagen-Brücke schon damals längst vereinnahmt hatten. „Statt einen Kampf gegen Graffititags zu führen, erscheint es sinnvoll, eine künstlerische Konzeption für die Brücke zu erarbeiten und dabei Flächen für dauerhafte und wechselnde Graffitiprojekte zur Verfügung zu stellen. Dies gilt auch für die Mathilde-Rathenau-Brücke“, schrieben sie. Im September 2020 wurde der Antrag ohne Änderungen beschlossen.

Das Bezirksamt teilte jetzt mit, dass das Amt für Weiterbildung und Kultur in dieser Sache vermittelnd tätig geworden sei. Im November habe man Kontakt zur SenUVK aufgenommen und um Prüfung der möglichen Umsetzung gebeten. Im Februar dieses Jahres folgte die Antwort. Das Bezirksamt sollte demnach einen interessierten Kunstverein oder freien Träger suchen.

Als Ergebnis dieser Suche werde das Amt für Weiterbildung und Kultur der SenUVK nun die „Graffiti Lobby Berlin“ als potenziellen Vertragspartner für die Gestaltung der Minna-Todenhagen-Brücke vorschlagen. Weil die SenUVK dafür einen Nutzungsvertrag abschließen möchte, habe der Fachbereichsleiter für Kultur und Museum bereits ein Vorgespräch mit der Graffiti Lobby Berlin geführt. „Selbige hat bereits ein Konzept zur nachhaltigen Gestaltung der Brücke vorgelegt“, so das Amt. Zur Mathilde-Rathenau-Brücke in Plänterwald machte es keine Angaben.

Die Graffiti Lobby Berlin, so ist der eigenen Internetseite zu entnehmen, ist ein offener Kreis von engagierten Menschen, ein unabhängiges und transparentes Netzwerk. „Bei uns arbeiten Künstler, Sozialarbeiter, Unternehmer der Kreativwirtschaft, Stadtentwickler, Galeristen, Lehrer, Politiker und andere Interessierte mit. Wir wollen die Graffiti-Kultur in Berlin aktiv pflegen und fördern, für die Anerkennung von Graffiti als Kunst und für einen anderen Umgang mit dieser Kunstform werben“, heißt es dort.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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