Informationsveranstaltung brachte wenig neue Erkenntnisse
Noch kein Termin für TVO-Weiterbau

Der tägliche Rückstau zur Straße An der Wuhlheide am derzeitigen Ende der TVO. | Foto: Ralf Drescher
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  • Der tägliche Rückstau zur Straße An der Wuhlheide am derzeitigen Ende der TVO.
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Bereits 1969 hatte die DDR im Verkehrswegeplan für die Hauptstadt verankert, was heute als Tangentialverbindung Ost (TVO) bezeichnet wird. Rund 50 Jahre später ist diese Verbindung immer noch im Gespräch, aber nicht im Bau.

Der südöstliche Teil, der die Straße An der Wuhlheide mit Glienicker Weg und Adlergestell verbindet, wurde im August 2007 übergeben. Dass die Verbindung in Richtung Marzahn dringend gebraucht wird, zeigt die Praxis. Im Berufsverkehr ist der Knoten Spindlersfelder Straße/An der Wuhlheide/Rudolf-Rühl-Allee ständig überlastet. Fahrzeugführer, die eigentlich in Richtung Bundestraße 1 wollen, ordnen sich als Linksabbieger ein, fahren kurz stadteinwärts und wenden dann. So sparen sie sich das Anstellen im Bereich der Brückenrampe, behindern aber den Verkehr in Richtung Schöneweide. Zu weiteren Behinderungen in Fahrtrichtung Bundesstraße 1 kommt es, wenn die Schranke am S-Bahnhof Wuhlheide geschlossen ist. Die Köpenicker Straße im weiteren Verlauf ist ständig zugestaut, Anwohner beschweren sich über die Umweltbelastung.

Zeitweise hatte das Land Berlin die Vervollständigung der TVO auf die Zeit nach 2030 verschoben. Nach politischem Druck wird nun das fehlende, rund fünf Kilometer lange Stück geplant. Dazu gab es Anfang Oktober im FEZ Wuhlheide die dritte Bürgerinformationsveranstaltung. Rund 300 Anlieger waren der Einladung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gefolgt. Erläutert wurde, warum nun die Variante Kombi 3 gebaut werden soll. Dabei wird die Straße von Biesdorf kommend auf der westlichen Seite des Bahn-Außenrings geführt, kreuzt diesen dann in Höhe der Lauchhammerstraße und verläuft auf der Ostseite weiter bis zur Wuhlheide. Dort wird die Neubaustrecke mit einer Brücke an den bereits fertig gestellten Trassenteil angebunden.

Als der südostliche Teil der TVO am 9. August 2007 für den Verkehrs freigegeben wurde, waren auch Anlieger aus der Köpenicker Straße in Biesdorf dabei. Mit Transparenten forderten sie den unverzüglichen Weiterbau. Inzwischen hält sich die Begeisterung in Grenzen. Zwei Bürgerinitiativen versuchen seit Jahren, immer wieder Planänderungen zu erzwingen. Auch dadurch hat sich das Bauvorhaben von ursprünglich 80 Millionen auf inzwischen 150 Millionen Euro verteuert. Denn die kostspielige, inzwischen eingeräumte Kreuzung der Bahnanlagen ist dem Umwelt- und Artenschutz sowie dem Lärmschutzinteresse von Anwohnern geschuldet.

Dass der Weiterbau der TVO zwingend nötig ist, steht aber außer Frage. Mit bis zu 36 000 Fahrzeugen pro Tag rechnen die Verkehrsplaner der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Dafür sollen die Treskowallee pro Tag um 5000 Fahrzeuge und die Köpenicker Straße um bis zu 8000 Fahrzeuge entlastet werden.

Weil für die Festlegung der Trassenführung auch der Schutz von Tier- und Pflanzenwelt eine Rolle spielte, gibt es bereits Kritik im Onlineportal des Bauvorhabens. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass der Senatsverwaltung das Leben, speziell die Gesundheit und das Eigentum der östlich der geplanten TVO lebenden Bürger so viel weniger wert sind als der künstlich auf einer Industriebrache erzeugte vermeintliche Lebensraum einiger seltener Kröten und Vögel, deren optimales Lebensumfeld nicht die Großstadt ist und die mit wenig Aufwand umgesiedelt werden könnten“, schreibt jemand. Mit dem Einleiten des planungsrechtlichen Verfahrens rechnet die Senatsverwaltung 2020. Wann gebaut wird, wurde Im FEZ offiziell nicht mitgeteilt. Das übernahm dann ein Mitglied des Planungsbeirats der Bürgerinitiative „Wir sind Biesdorf Süd“. Er rechnete mit Baubeginn 2025 und Fertigstellung im Jahr 2028.

Onlinebeteiligung bis 9. November: https://mein.berlin.de/projects/luckenschluss-tangentiale-verbindung-ost/

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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