ApK unterstützt Angehörige von psychisch Kranken
In der Familie ist die Verunsicherung sehr groß, wenn ein Kind oder ein Elternteil psychisch erkrankt. Wie geht man mit dem Betreffenden um? Auch Ängste bestimmen dann oft das familiäre Klima. "Die Familien wissen zunächst kaum etwas über das psychiatrische Hilfesystem. Auch Möglichkeiten der Selbsthilfe kennen sie noch nicht", weiß Marianne Schumacher aus Erfahrung. Sie ist Vorstandsmitglied im ApK, der 1989 gegründet wurde. Als Angehörige hatte sie das selbst alles erlebt.
Sie entschied sich deshalb, ehrenamtlich etwas für Angehörige psychisch Kranker zu tun. Engagiert bietet sie seit einigen Jahren Beratungen an. Außerdem gibt sie auf Informationsveranstaltungen einen Überblick über psychiatrische Hilfen und Selbsthilfeangebote. Seit einem Jahr koordiniert sie die Informationsarbeit des ApK im Bezirk Pankow. "Ich biete donnerstags von 18 bis 20 Uhr eine persönliche Beratung für Angehörige an", erklärt Schumacher. Wer diese in Anspruch nehmen möchte, vereinbart mit der KIS Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz unter 443 43 17 einen Gesprächstermin. In der KIS an der Fehrbelliner Straße 92 berät sie dann auch.
Des Weiteren lädt Marianne Schumacher am 15. November zu einem Informationsabend ein. Dieser findet von 18.30 bis 20 Uhr im Stadtteilzentrum Pankow an der Schönholzer Straße 10 statt. Unter dem Motto "Nichts ist mehr so, wie es war" wird sie über Unterstützungsangebote für Angehörige sprechen. "Viele Angehörige wissen in der Regel gar nicht, dass sie ein Recht darauf haben, Hilfe in Anspruch zu nehmen."
Manche Angehörige knien sich so in die Pflege hinein, dass die Gefahr einer eigenen Erkrankung besteht. Damit der Pflegende nicht selbst zum Pflegefall wird, braucht er Unterstützung. Auch wenn psychische Erkrankungen in der Öffentlichkeit immer noch ein Tabu-Thema: Sie nehmen zu. Gerade in Pankow. Das liegt unter anderem auch an Überlastungen im Berufs- und Familienalltag.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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