Bündnis sammelt Hunderte Unterschriften für Autobahnauffahrt Karow/Buch

Mitstreiter der Initiative "Bündnis für Buch" setzen sich für eine neue Autobahnanschlussstelle ein. | Foto: Bündnis für Buch
  • Mitstreiter der Initiative "Bündnis für Buch" setzen sich für eine neue Autobahnanschlussstelle ein.
  • Foto: Bündnis für Buch
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Buch/Karow. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) spricht sich gegen den Bau einer Autobahnanschlussstelle Buch/Karow aus. Diesen Beschluss fassten die Verordneten auf ihrer jüngsten Sitzung. Stattdessen plädieren sie für einen Ausbau der bereits vorhandenen Anschlussstelle Bucher Straße an die A 114.

Dieses Bauvorhaben war auch im Stadtentwicklungsplan (StEP) Verkehr für eine bessere Anbindung von Buch und Karow vorgeschlagen worden. Damit haben die Befürworter einer neuen Autobahnanschlussstelle Buch/Karow erst einmal eine Niederlage einstecken müssen.

Für den Autobahnanschluss setzen sich seit gut drei Jahren eine ganze Reihe von Unternehmen, Institutionen und Bürger aus der Region ein. Diese würde nach ihrer Auffassung dazu beitragen, dass die Region mit Gesundheits- und Biotec-Standort sowie den Wohngebieten besser an das Autobahnnetz angeschlossen wird. Das Verkehrsaufkommen nahm durch die rasante Entwicklung der Region stark zu. Vor allem der Autoverkehr zu den Kliniken in Buch sowie zum Biotec-Campus vervielfachte sich. Viele Autofahrer nutzen inzwischen Wohngebietsstraßen, um zügig zum Ziel zu gelangen. Ein neuer Autobahnanschluss würde die Wohnsiedlungen entlasten, meinen die Anschluss-Befürworter. Außerdem wären Kliniken, Unternehmen und Institute in der Region besser zu erreichen. Um einen Autobahnanschluss durchzusetzen, taten sich die Befürworter zu einem "Bündnis für Buch" zusammen. Mit seinen Argumenten überzeugte das Bündnis die Kommunalpolitiker und den Senat, sodass eine Machbarkeitsstudie für einen Autobahnanschluss Buch/Karow in Auftrag gegeben wurde. Diese kam zum Ergebnis, dass ein neuer Autobahnanschluss technisch machbar sei.

Allerdings würde er Autofahrern im Durchschnitt nur circa drei Minuten Zeitersparnis gegenüber der Benutzung bestehender Verbindungen bringen. Dem gegenüber stünden die erheblichen Baukosten. Auch sei zu bedenken, dass die Straßen im Umfeld so ausgebaut werden müssten, dass sie den von der Autobahn kommenden Verkehr aufnehmen können. Das würde weitere Kosten verursachen. Trotz dieser Bedenken machten sich die Befürworter des Autobahnschlusses weiter für ihn stark. Um ihre Forderung zu unterstreichen, sammelte das "Bündnisses für Buch" 1500 Unterschriften. Diese übergaben sie auf der jüngsten BVV-Sitzung an die Bezirkspolitiker.

Die Gegner eines neuen Autobahnanschlusses taten sich hingegen zu einer Initiative "Kontra AS Karow/Buch" zusammen. Mit dem vorgeschlagenen Autobahnanschluss drohe im Norden Pankows ein Verkehrsdesaster, prognostizieren sie. Der Lkw- und Pkw-Verkehr auf der Bucher und der Karower Chaussee würde immens zunehmen. Das würde die Lebensqualität in der Region stark beeinträchtigen.

Auf der BVV-Sitzung erhielten Befürworter und Gegner der die Möglichkeit, ihre Argumente noch einmal darzulegen. Die anschließende Diskussion zeigte, dass es auch in der Pankower Kommunalpolitik unterschiedliche Auffassungen gibt. CDU-Fraktionschef Johanns Kraft forderte zum Beispiel, sich noch einmal ganz in Ruhe objektiv mit einer neuen Anschlussstelle zu befassen. Seiner Ansicht nach überwiegen die Vorteile. Politiker von SPD, Grünen und Linkspartei sprachen sich gegen eine neue Anschlussstelle aus. Ihrer Meinung nach sei der Vollausbau der bestehenden Anschlussstelle gekoppelt mit weiteren Maßnahmen der richtige Weg. Mit dieser Auffassung setzten sie sich mehrheitlich in der BVV durch.

Zugleich wurde beschlossen, dass sich die BVV für den Bau eines Regionalbahnhofs in Buch ausspricht. So könne eine schnelle Verbindung auf dem Schienenweg nach Buch geschaffen werden. Des Weiteren soll der Rad- und Fußverkehr in der Region durch entsprechende Maßnahmen gefördert werden. Das Bezirksamt erhielt schließlich den Auftrag, gemeinsam mit den Bucher Akteuren nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Standortbedingungen sowie des Images von Buch zu suchen und dazu ein Maßnahmekonzept zu entwickeln.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 242× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.002× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 656× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.145× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.