Pankow. Das Atelierhaus in der Prenzlauer Promenade 149-152 soll erhalten bleiben. Diesen Beschluss fasste der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Damit stellt er sich hinter die Künstler, die gegen eine Vermarktung des Hauses kämpfen.
Die Immobilie, die früher von der Akademie der Wissenschaften der DDR genutzt wurde, ging 2004 an den Liegenschaftsfonds Berlin. Der beschloss, Räume im Gebäude an Künstler zu vermieten. Doch nun möchte sich der Liegenschaftsfonds von dem Haus trennen. Einer der Gründe dafür ist die neue Liegenschaftspolitik des Senats. Der will freie Grundstücke und Immobilien für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen. Deshalb möchte der Liegenschaftsfonds die Immobilie Wohnungsbaugesellschaften anbieten. Als diese Pläne bekannt wurden, machten die etwa 70 Künstler, die derzeit im Atelierhaus arbeiten, mobil. Unter anderem sprechen sie sich dagegen aus, dass der Liegenschaftsfonds bei seiner Argumentation preiswerte Ateliers gegen preiswerten Wohnraum ausspielt.Die Pankower BVV nahm sich dieses Themas an. Die Diskussion im Stadtentwicklungsausschuss machte deutlich, dass die Mehrheit der Verordneten auf der Seite der Künstler steht und das Atelierhaus erhalten will. Das Bezirksamt soll diese Position gegenüber Senat und Liegenschaftsfonds durchsetzen, beschloss der Ausschuss. "In Berlin gibt es immer weniger bezahlbaren Atelierraum, und durch die Mietpreisentwicklung wird es auch in Pankow immer weniger geben. Deswegen setzen wir uns dafür ein, die ehemalige Akademie der Wissenschaften weiterhin für über 70 Künstler als Atelierhaus zu erhalten", so der Ausschussvorsitzende Roland Schröder (SPD).
Das Atelierhaus solle nicht nur erhalten bleiben, die Ateliernutzung sollte auch ausgeweitet werden, so die Verordneten. Eine Förderung durch das Atelierprogramm der Stadt Berlin müsse geprüft werden. Für das Areal an der Ecke Prenzlauer Promenade und Arnold-Zweig-Straße sollen des Weiteren ein Nutzungskonzept und ein geeigneter Träger unter Einbeziehung der Künstler gesucht werden. Denkbar sei auch, Teile des Hauses oder des Grundstücks für eine Kita zu nutzen. Durch bereits erfolgten Wohnungsneubau in der Umgebung bestehe dafür ein Bedarf, so der Ausschussvorsitzende. "Das Atelierhaus ist ein Bürogebäude mit Mittelgangerschließung. Um dort eine Wohnnutzung zu ermöglichen, sind umfangreiche Umbauten notwendig. Eine Kita dürfte wesentlich einfacher integrierbar sein."
Bernd Wähner / BW
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