Joachim Pohl zeigte bereits über 150 Ausstellungen
"Als ich vor 20 Jahren meine eigene Galerie eröffnete, war das eine große Herausforderung - nicht ohne Zuversicht", erinnert sich Joachim Pohl. "In meinem Heimatbezirk Pankow hatte ich geeignete Räume gefunden, deren Erweiterungspotenziale mit Hof und Remise die Präsentationsmöglichkeiten auf glückliche Weise erweiterten." "Osternativ" hieß dann die erste Ausstellung an der Wollankstraße. Dem Konzept, vorwiegend Künstler aus dem Osten, vornehmlich aus Berlin, auszustellen, blieb der Galerist bis heute treu. Über 150 Ausstellungen zeigte Pohl in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten in seiner Galerie. Die Liste der Künstler liest sich wie das Who is who der ostdeutschen Kunstszene. Vor allem der Aufmerksamkeit und der Verbundenheit von vielen Kunstfreunden, Sammlern und auch Leihgebern schreibt es der Galerist zu, dass er über so viele Jahre erfolgreich die arbeiten konnte. Aber das hat natürlich auch viel mit der Kreativität des Galeristen, seinem Fleiß und dem Spaß zu tun, den Joachim Pohl an seiner Arbeit hat. Wenn er einem mit seinem sympathischen Lächeln gegenübersteht, kann man kaum glauben, dass er die 65 Jahre inzwischen schon überschritten hat. Nach seinem Abitur am Friedrich-List-Gymnasium und dem Abschluss einer Lehre als Betriebsschlosser begann der Pankower 1966 ein Studium der Germanistik und Kunsterziehung an der Humboldt-Universität. Seit Mitte der 60er-Jahre war Pohl aber auch selbst künstlerisch tätig. Als Diplomfachlehrer für Kunsterziehung arbeitete er dann bis 1975 an der Wilhelm-Pieck-Oberschule, dem heutigen Rosa-Luxemburg-Gymnasium.
Es folgten zwei Jahre als freischaffender Kunstwissenschaftler, Ausstellungsregisseur, Publizist und Maler.1977 begann seine Galeristentätigkeit. Er wurde Leiter der Galerie am Prater. In dieser Eigenschaft setzte er in Ostberlin Akzente. Ab 1984 folgte dann eine wissenschaftliche Aspirantur an der Humboldt-Universität. Daneben inszenierte der Galerist zahlreiche Ausstellungsprojekte. Im Juni 1993 erfüllte er sich den Traum von einer eigenen Galerie.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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