Pankow verleiht erste Bezirksmedaille an Pankower Pfarrerin
Laut Beschluss der BVV werden mit ihr Bürger ausgezeichnet, die sich freiwillig, selbstlos und unentgeltlich für das Gemeinwohl im Bezirk engagieren. Mit der Medaille wird aber nicht nur herausragende freiwillige Tätigkeit anerkannt. Sie soll auch an Menschen verliehen werden, die besonderen Mut und Zivilcourage beweisen. Vorschlagsberechtigt sind das Bezirksamt und die Fraktionen der BVV. Eine gemeinsame Jury entscheidet, wer mit der Medaille ausgezeichnet wird. Verliehen wird sie jedes Jahr beim Pankower Neujahrsempfang.
Dass Ruth Misselwitz diese besondere Auszeichnung als erste erhält, darin war sich die Jury rasch einig, erklärt BV-Vorsteherin Sabine Röhrbein (SPD) in ihrer Laudatio vor den 800 Gästen des Neujahrsempfangs. Die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Pankow habe sich in herausragender Weise um das Gemeinwohl und das Zusammenleben im Bezirk verdient gemacht.
Ruth Misselwitz gründete gemeinsam mit ihrem Mann Hans und weiteren Mitstreitern im Herbst 1981 den Friedenskreis Pankow. Dieser wuchs zu einer der größten oppositionellen Gruppen, die sich in der DDR unter dem Dach der Kirche versammelten. Ein weiterer Meilenstein in ihrem Wirken für den Bezirk: 1989/1990 moderierte sie den Runden Tisch im damaligen Stadtbezirk Pankow. Seit 1998 engagiert sie sich außerdem im Bürgerkomitee Pankow gegen Rechtsextremismus und Gewalt. Dieses Bündnis organisiert unter anderem jedes Jahr Ende Januar die "Pankower Lichterkette". Zu ihren ehrenamtlichen Aktivitäten gehört, dass sie 2001 bis 2010 Vorsitzende der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und Mitglied im Kuratorium der Stiftung Friedliche Revolution in Leipzig war. Außerdem ist sie Gründungsmitglied des Vereins "Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensforschung".
Gestaltet wurde die neue Bezirksmedaille übrigens nach einem Entwurf des Bildhauers Reinhard Jacob. Er konzipierte einen handtellergroßen Bronzeguss. Auf diesem befindet sich auf der einen Seite das Wappen von Pankow, auf der anderen die Umrisse Pankows. Darin eingraviert werden der Name des Preisträgers sowie das Verleihungsjahr. Verliehen wird die Medaille mit einer Ehrenurkunde sowie einem Bandsteg in den Berliner Landesfarben Weiß und Rot mit integriertem Pankower Wappen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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