Schule Eins erinnert an engagierten Unternehmer

Josef Garbátys Urenkelin Bettina Zolotariow (links) enthüllte mit Prof. Dr. Peter-Alexis Albrecht und Vertreterinnen der Schule das Namensschild. | Foto: BW
  • Josef Garbátys Urenkelin Bettina Zolotariow (links) enthüllte mit Prof. Dr. Peter-Alexis Albrecht und Vertreterinnen der Schule das Namensschild.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Die Sporthalle der Schule Eins in der Hadlichstraße 44 heißt jetzt Garbáty-Sporthalle. Vor wenigen Tagen fand die feierliche Benennung im Beisein von Bürgermeister Matthias Köhne (SPD), vom Vorstand der Dr. Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung, Professor Peter-Alexis Albrecht, und der Urenkelin Bettina Zolotariow aus Israel statt.

Josef Garbáty (1851-1939) war Zigarettenfabrikant. Er verlegte 1906 sein Unternehmen an die Hadlichstraße in Pankow. Der Unternehmer kümmerte sich aber nicht nur um seine Firma, er engagierte sich auch sehr stark für das Allgemeinwohl. Unter anderem förderte seine Familie das Jüdische Waisenhaus in der Berliner Straße 120. Die Beschäftigten der Firma Josef Garbáty kamen indes in den Genuss vieler sozialer Errungenschaften. Als erster Unternehmer Berlins führte Garbáty den Acht-Stunden-Arbeitstag ein. Außerdem gab es, anders als zur damaligen Zeit üblich, eine Betriebskantine, Pausenräume und sogar Bäder für die Mitarbeiter. Des Weiteren gründete Garbáty eine Betriebsbibliothek, einen Kindergarten und einen Betriebsportklub.

Der sozial engagierte Unternehmer war den Nazis ein Dorn im Auge. Die Familie wurde ab 1938 aus der Unternehmensleitung gedrängt. Sie emigrierte 1939 in die USA. Der Firmengründer Josef Garbáty blieb aber in Berlin zurück. Er verstarb 1939 in der Familienvilla an der Berliner Straße.

Den ehemaligen Tabakspeicher an der Hadlichstraße übernahm vor einigen Jahren die Schule Eins in Trägerschaft der Pankower Früchtchen gGmbH. Er wurde zum Schulhaus umgebaut. Unterm Dach entstand eine neue Sporthalle für die heutige Gemeinschaftsschule. Knapp 400 Kinder besuchen zurzeit die Bildungseinrichtung. Sport und Bewegung ist für sie ein wichtiger Bestandteil im Schulalltag.

Weil sie sich natürlich auch mit dem Wirken der Familie Garbáty in Pankow beschäftigten und deren soziales Engagement schätzen, entschlossen sich Schüler und Lehrer, ihrer Sporthalle den Namen Garbáty zu geben. Dieser Idee stimmte die Familie Garbáty zu, sodass vor wenigen Tagen die offizielle Benennung vorgenommen werden konnte. Aus diesem Anlass wurde auch die Broschüre "Du bist 100, altes Haus!" vorgestellt. Diese erarbeiteten 13 Schüler in Zusammenarbeit mit Karin Manns vom Verein der Förderer und Freunde des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses in Pankow. In der Broschüre ist mehr über die Geschichte des Waisenhauses, in dem sich ein Teil der Schule Eins befindet, sowie über die Unternehmerfamilie Garbáty zu erfahren.

Weitere Informationen gibt es unter 475 96 69 30 und auf www.schuleeins.de.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 252× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 662× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.151× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.