Verein Oase Berlin startet ein neues Projekt
Immer mehr Menschen aus anderen Ländern kommen nach Berlin. Heute haben etwa 28 Prozent aller in Berlin lebenden Menschen einen Migrationshintergrund. Für sie ist es am Anfang nicht leicht herauszufinden, wie die Dinge in der deutschen Hauptstadt funktionieren. Auch wenn die Betreffenden gut ausgebildet sind, ist es schwer, Arbeit zu finden, mit Behörden umzugehen und Deutsch zu lernen und zu sprechen. Das bestätigt auch Rosha Panday. "Als ich aus meiner Heimat Nepal nach Berlin kam, war alles neu für mich und ich fühlte mich nicht besonders wohl", erinnert sich der 28-Jährige. "Ich wusste nicht, dass der Winter so lange geht, mich überraschte der Straßenverkehr, und ich dachte, dass niemand hier freundlich ist. Das Leben war komplett anders als in meiner Heimat."Rosha Panday hatte Glück. Er wurde auf den Verein Oase Berlin aufmerksam. Der half ihm mit kostenloser Beratung und Sprachkursen. Das bietet Oase Berlin bereits seit vielen Jahren Migranten an. Mit seinem neuen Projekt "Perspektiven eröffnen" möchte er diese Unterstützung jetzt aber auf eine neue Stufe heben. "Das Innovative daran ist, dass wir mit Freiwilligen arbeiten, die schon länger in Berlin leben und ihre Erfahrungen mit Neuankömmlingen teilen können", sagt Projektkoordinator André Henselmann. "Für Berliner sind die meisten Dinge des Lebens normal und einleuchtend. Darum wollen wir Unterstützer gewinnen, die selbst die Erfahrung des Neuankommens in Berlin machten."
Diese werden zu Mentoren. Sie unterstützen Neuankömmlinge. Mentor und Mentee werden mindestens drei Monate in Kontakt bleiben. Sie treffen sich einmal in der Woche. Dabei wird die Situation besprochen, geschaut, wo Hilfe gebraucht wird, und es gibt viele Tipps zum Umgang mit Behörden und Hilfe beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen. Schließlich können auch gemeinsame Spaziergänge durch die Stadt verabredet werden, damit die Migranten die Stadt besser kennenlernen.
Als Mentor sucht Oase Berlin verantwortungsvolle, engagierte und aufgeschlossene Berliner mit Migrationshintergrund. In einem Training werden diese auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. "Ich denke, es ist toll, einen Mentor zu haben, weil es der beste Weg ist voranzukommen", sagt Gabriela Gasloli Oteguli aus Argentinien. "Auch wenn du schon eine Weile in Berlin lebst, kann es sinnvoll sein jemanden zu haben, der dich begleitet - besonders, wenn du unabhängig werden willst."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare