Neuer Verein möchte politisch Verfolgte unterstützen

Ronald Lässig und Roland Schulz gründeten gemeinsam mit weiteren Mitstreitern den Verein DDR-Opfer-Hilfe. | Foto: BW
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Prenzlauer Berg. Mit dem Ziel, Opfern der DDR-Politik Informationen und Unterstützung anzubieten, hat sich ein neuer Verein gegründet.

Seine Beratungs- und Begegnungsstelle richtet der DDR-Opfer-Hilfe e.V. - Landesverband Berlin-Brandenburg derzeit im Bürohaus an der Storkower Straße 158 ein. In Berlin gab es bereits Beratungsangebote für DDR-Opfer, wie Ronald Lässig berichtet. Er ist der Vorsitzende des neuen Vereins. Als diese aus unterschiedlichen Gründen wegbrachen, hingen viele der Ratsuchenden in der Luft.Deshalb entschieden sich in der Opferarbeit bereits Engagierte, einen neuen Verein zu gründen. Dieser ist ab sofort Ansprechpartner für Menschen, die in der DDR Unrecht erlitten. "Unser Verein berät ehemals politisch Verfolgte der SED-Diktatur und deren Angehörige kostenlos bei Fragen zur Aufarbeitung, Rehabilitierung, Entschädigung, SED-Opferrente und zu ähnlichen Themen", berichtet Lässig. "Wir bahnen Kontakte zu Behörden, Organisationen und Parteien an."

Wichtig ist vielen der bisherigen Ratsuchenden, dass Urteile, die gegen sie in der DDR zu Unrecht gefällt wurden, aufgehoben werden. Mit einer offiziellen Rehabilitierung wird ihnen bescheinigt, dass sie nichts verbrochen haben. Ebenso wichtig wie dieser ideelle Aspekt ist der materielle.

Wer als Opfer einen Antrag auf Entschädigung stellen möchte, hat allerdings viel Schriftwechsel vor sich. "Viele einst Verfolgte sind gar nicht mehr in der Lage, all die Formulare auszufüllen. Manche verzichten deshalb leider auf die ihnen zustehende Entschädigung. Deshalb unterstützen wir diese Menschen bei der Antragstellung."

Ein weiterer Schwerpunkt des Vereins ist die Aufklärungsarbeit. Er möchte das wachhalten, was in der DDR geschah. "Viele junge Leute wissen gar nicht, wie das System funktionierte", sagt der Vereinsvorsitzende.

Des Weiteren möchte der DDR-Opfer-Hilfe e.V. politisch wirksam werden. "Wir werden bei der Entstehung von Gesetzen zur Hilfe für ehemals politisch Verfolgte mitwirken." Die Aufmerksamkeit der Politik ist dem Verein sicher. "Abgeordnete aus Fraktionen des Bundestages und des Abgeordnetenhauses unterstützen unsere Arbeit."

Dem Verein sind weitere Mitglieder stets willkommen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt einen symbolischen Euro im Jahr. Es sollen sich vor allem jene melden, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Sie vereinbaren am besten unter 47 01 59 48 einen Termin.

Weitere Informationen unter www.ddr-opfer-hilfe.de.
Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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