Interview mit Stadtrat Lambert: Jede neue Wohnung entspannt den Markt

Stadtentwicklungsstadtrat Martin Lambert (CDU) begrüßt jeden Baukran im Bezirk, der sich wie hier auf der Humboldt-Insel dreht. | Foto: privat
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Reinickendorf. Berlin will bis 2024 mehr Wohnungen bauen. Dafür haben Senat und Bezirke ein Bündnis geschlossen. Was das für Reinickendorf bedeutet, darüber sprach Stadtentwicklungsstadtrat Martin Lambert (CDU) mit Berliner-Woche-Reporterin Ulrike Kiefert.

Als Stadtrat haben auch Sie das Bündnis unterschrieben. Es gibt also nichts zu kritisieren?

Martin Lambert: Nein, ich bin mit dem Bündnis sehr zufrieden. Als Volkswirt weiß ich, dass nur beherzter Wohnungsneubau bei steigender Einwohnerzahl für sozial bezahlbare Wohnungen sorgen kann. Jede neue Wohnung, die gebaut wird, egal ob Eigentums- oder Mietwohnung, entspannt den Wohnungsmarkt und dämpft die Preise.

Was bringt das Bündnis dem Bezirk?

Martin Lambert: Wir bekommen zusätzliches Personal und mehr Mittel in die Hand. Das versetzt uns in die Lage, mehr Bebauungspläne in kürzerer Zeit aufstellen zu können. Die drei vorgesehenen Stellen für die Stadtplanung, die Bau- und Wohnungsaufsicht sind bereits in der Besetzungsphase. Mein Wunsch an den Senat ist, dass diese Stellen dem Bezirk unbefristet zur Verfügung stehen. Bislang sind sie ja bis Ende 2015 begrenzt.

Mindestens 10 000 Mietwohnungen sollen pro Jahr in Berlin gebaut werden. Für wie viele Wohnungen hat sich Reinickendorf verpflichtet?

Martin Lambert: Unsere Zielzahl liegt bei 385 genehmigten Wohnungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir die Zahl übererfüllen können. Als ersten Baustein des Bündnisses hat Reinickendorf bereits im vorigen Jahr Wohnungsbaupotenziale in zwei Regionen, nämlich Reinickendorf-Ost und -West untersucht. Dabei hat sich ein Potenzial von 3000 Wohneinheiten ergeben. Erste Erfolge zeigen sich bereits. Wir haben im Jahr 2012 insgesamt 320 Wohneinheiten genehmigt, 2013 waren es schon 851. Und in diesem Jahr sind es bereits 200.

Wo im Bezirk gibt es weitere potenzielle Standorte?

Martin Lambert: Zum Beispiel im Kurt-Schumacher-Quartier in Reinickendorf-West. Dort könnten 1000 neue Wohneinheiten entstehen. Weitere Standorte sind an der Ruppiner Chaussee in Heiligensee, in Alt-Wittenau, in Lübars, in Borsigwalde oder in der City Focht in Wittenau. Im Ortsteil Reinickendorf-Ost haben wir zum Beispiel noch in der Amendestraße, der Teichstraße, im Ritterlandweg oder in der Holländerstraße Potenziale. Der Bezirk kann über die Bebauungspläne allerdings nur die Rahmenbedingungen bereitstellen. Investieren müssen private Bauherren oder Wohnungsbaugesellschaften.

Jeder Bezirk erhält vom Senat eine Sonderzuweisung Wohnungsbau. Wie viel bekommt Reinickendorf?

Martin Lambert: Pauschal haben wir für 2014 zunächst 160 000 Euro erhalten. Wenn wir mehr Wohnungen genehmigen, bekommen wir im nächsten Jahr eine höhere Zuweisung. Da die Gesamtsumme im Land Berlin aber bei fünf Millionen Euro gedeckelt ist, könnten sich die 500 Euro je Wohnung noch reduzieren, wenn alle Bezirke ihre Zielzahl übererfüllen.

Wie finden willige Bauherren potenzielle Flächen?

Martin Lambert: Ich habe extra eine eigene Seite mit Wohnungsbaupotenzialen eingerichtet, damit jeder Investor oder Bauwillige sich informieren und entsprechende Baugenehmigungen beantragen kann.

Die Internetseite mit Wohnungsbaupotenzialen ist unter http://asurl.de/te9 zu finden.
Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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