Volksfest sucht Festplatz: Der Vorschlag Tempelhofer Feld ist im Senat umstritten

Berlin. Am 16. August ging das Deutsch-Amerikanische Volksfest zu Ende. Es wurde zum letzten Mal an der Heidestraße in der Nähe des Hauptbahnhofs ausgerichtet. Wegen der geplanten Bauprojekte steht der Standort nicht mehr zur Verfügung.


Veranstalter Thilo-Harry Wollenschläger hält das Tempelhofer Feld für den idealen Standort. Seit einiger Zeit sammelt er Unterschriften für den Umzug dorthin. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte schon als Stadtentwicklungssenator sein Veto eingelegt und auf die massive Lärmbelästigung hingewiesen. Der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai Wegner, findet die Tatsache, dass noch kein geeigneter Ort für das traditionelle Volksfest gefunden wurde, unhaltbar. Auch deshalb habe er den Aufruf zur Öffnung des Flughafengeländes für das Volksfest unterschrieben.

Dass grundsätzlich auch Großveranstaltungen auf dem Feld möglich seien, erklärt Tilmann Heuser, Moderator des Bürgerdialogs zur Zukunft des Tempelhofer Feldes. Doch eine mehrwöchige Kirmes wie das Deutsch-Amerikanische Volksfest hält er für ungeeignet. Auf dem Tempelhofer Feld sind die Meinungen der Besucher geteilt. „Der ehemalige Flughafen ist für jeden Berliner, der mal unbeschwert Fahrrad fahren, Skaten oder Spazieren gehen möchte, ein wahres Geschenk“, sagt Silvia Podgrygalla. Doch beim Public Viewing zum DFB Pokalfinale am 30. Mai wären ihr so viele Angetrunkene vors Fahrrad gelaufen, dass sie entnervt nach Hause gefahren sei.

Ganz anders sieht das Sascha Ebert: „So ein Volksfest würde sehr gut hierher passen.“ Müllers Argument mit der Lärmbelästigung lässt er nicht gelten: „Mal ehrlich! Nur ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt finden einmal im Jahr die Maientage in der Neuköllner Hasenheide statt. Und auch da geht immer die Post ab.“ min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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