Ende einer Verkehrsodyssee. Seit dem 29. September ist der Radweg entlang der Ollenhauerstraße freigegeben. Parallel dazu trat auch die neue Parkregelung in Kraft, die das Autoabstellen zu bestimmten Zeiten auf einem Fahrsteifen erlaubt.
Beides war, wie mehrfach berichtet, eine schwierige Geburt. Die Radspuren auf beiden Seiten sollten eigentlich bereits im Juni eingeweiht werden. Kurz vor dem Eröffnungstermin gab es einen vorläufigen Stopp. Er war Teil des Radwegemoratoriums, das Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) angeordnet hatte. Der ausgesetzte Start fand aber auch die Zustimmung ihrer Parteifreundinnen im Bezirksamt, etwa von Verkehrsstadträtin Julia Schrod-Thiel. Vor allem die CDU hatte nicht nur die in ihren Augen mangelnde Beteiligung von Anwohnern und Gewerbetreibenden an der Ollenhauerstraße bei dem Projekt beklagt, sondern auch kritisiert, dass durch die Radstreifen mehr Parkplätze wegfallen, als ursprünglich angekündigt. Als eine Art Kompensation ist deshalb die jetzt gültige Parkregelung zu verstehen. Der mittlere Fahrstreifen, der zwischen der linken Fahrbahn und dem Radfahrstreifen, wird zum temporären Stellplatz für Fahrzeuge. Das gilt durchgehend an Sonnabenden, Sonntagen und Feiertagen. Außerdem zwischen Montag und Freitag ab den frühen Abendstunden bis zum nächsten Morgen, allerdings mit einer kleinen Abweichungen bei den Fahrtrichtungen. Stadteinwärts, ab der Zufahrt Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, kann an diesen Tagen jeweils von 18 Uhr bis 6 Uhr geparkt werden. Stadtauswärts, ab der Kreuzung Humboldtstraße/Ollenhauerstraße/Auguste-Viktoria-Allee, ist das eine Stunde länger möglich, nämlich von 18 bis 7 Uhr. Die unterschiedlichen Zeitfenster basierten auf Vorgaben der Senatsverkehrsverwaltung, erläuterte Schrod-Thiel im zuständigen Ausschuss.
Solche "Park & Drive"-Spuren bedeuten ein gewisses Novum. Deshalb mussten auch zunächst entsprechende Schilder beauftragt und hergestellt werden. Deren Aufbau war für Ende September angekündigt worden. Was, ebenso wie der daraus folgende Start der Fahrradstrecke, eingehalten werden konnte. Ob das alles funktioniert, hänge von der täglichen Praxis ab. Denn natürlich müssen die Autos am Morgen rechtzeitig vom temporären Parkplatz verschwunden sein. Das zu überprüfen wäre jetzt die Aufgabe des bezirklichen Ordnungsamtes, sagte Schrod-Thiel, die auch dafür zuständig ist. Speziell für die ersten Tage hatte sie umfangreiche Kontrollen angekündigt.
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