Die Infektionszahlen müssen sinken
Bundesgesundheitsminister Spahn informiert sich bei „Mann-O-Meter“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (links) und der Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak (rechts) wurden von Marcus Behrens vom Verein Mann-O-Meter am Nollendorfplatz empfangen. | Foto: KEN
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  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (links) und der Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak (rechts) wurden von Marcus Behrens vom Verein Mann-O-Meter am Nollendorfplatz empfangen.
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am 6. Mai den Verein Mann-O-Meter am Nollendorfplatz besucht. Das Kabinettsmitglied informierte sich über das Angebot des Informations- und Beratungszentrums rund um das schwule Leben im Regenbogenkiez.

Minister Spahn war auf Einladung des Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneten und Parteifreundes Jan-Marco Luczak nach Schöneberg gekommen.

Mann-O-Meter wurde 1985/86 gegründet, als die Immunschwächekrankheit Aids auch Deutschland erreicht hatte. Seither bietet der „schwule Checkpoint“ in der Bülowstraße 106 Männern, die mit Männern Sex haben, in lockerer Atmosphäre Information und Beratung zu verschiedenen Themen an. Zur Arbeit von Mann-O-Meter gehört zudem das Projekt „Maneo“. Hier werden homosexuellenfeindlich motivierte Übergriffe registriert und deren Opfer beraten.

Rund 140 Männer, darunter zwölf Festangestellte, elf Honorarkräfte und 61 „feste Ehrenamtliche“, engagieren sich in der Vereinsarbeit. Das Budget liegt bei rund 881 500 Euro jedes Jahr. Der Verein erhält Zuwendungen vom Land Berlin.

„Männer reden gerne an der Theke über ihre Probleme“, weiß Marcus Behrens, Diplompsychologe bei Mann-O-Meter. Weshalb es auch eine Barecke in der Einrichtung gibt. Viele Selbsthilfe- und andere Gruppen finden hier Raum für ihre Treffen. Es gibt eine psychologische Beratung und Altenarbeit für Menschen ab 50 Jahre. Im Angebot von Mann-O-Meter ist auch eine Beratung im Strafvollzug.

Ein wichtiger Bereich der niederschwelligen Beratung sind die Gesundheitsberatungen und die Tests auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten (STI). Im Jahr 2007 hat Mann-O-Meter mit Tests auf das Humane Immundefizienz-Virus begonnen. Inzwischen wird ebenso auf STI wie Syphilis, Hepatitis C, Gonokokken und Chlamydien getestet.

Große Bedeutung hat der „PrEP-Check“, die Vorsorgeuntersuchung vor einem Risiko-Kontakt. Der Check wird in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen. Bei dieser Schutzmethode nehmen HIV-negative Menschen entweder täglich oder vor und nach sexuellen Kontakten ein HIV-Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Für die Verschreibung des Medikaments arbeitet der Verein Mann-O-Meter mit einem Ärztezentrum am Nollendorfplatz zusammen. Mann-O-Meter bietet die medizinischen Tests an vier Abenden in der Woche an, stößt jedoch bereits an seine Kapazitätsgrenzen. „Im vergangenen Jahr mussten wir 261 Männer abweisen“, so Marcus Behrens. Ein fünfter Testtagtermin sei deshalb unerlässlich, ergänzt Vereinsvorstandsmitglied Rudolf Hampel.

Nach Ansicht von Mann-O-Meter scheitert die Angebotserweiterung an 25 000 Euro, die fehlen, und an Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD). „Die Senatorin weigert sich, mit Mann-O-Meter zu reden“, sagt Rudolf Hampel. Und das, obwohl Berlin im Jahr 2016 der „Fast-Track-Cities-Initiative to End Aids“ beigetreten sei. „Jeder Test ist wichtig“, so Hampel. Ziel der Initiative ist es, die Aids-Epidemie in Städten bis 2030 zu beenden. „Spahn führt die PrEP ein und die SPD-Senatorin kommt nicht mal vorbei. Es geht uns doch darum, die Infektionszahlen herunterzubekommen“, kommentiert der Bundesgesundheitsminister die Haltung Dilek Kolats.

Infos zum Beratungszentrum unter www.mann-o-meter.de.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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