Anwohner und Verordnete finden Zugang zum Nord-Süd-Grünzug zu breit
Nach Diskussionsveranstaltungen mit Planern, Anwohnern und Interessierten hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Ende 2012 beschlossen, dass die "Bautzener Treppe" nicht breiter als 3,60 Meter sein darf. Das Bauwerk soll das Quartier an der Bautzener Straße mit dem im Bau befindlichen Nord-Süd-Grünzug entlang der S 2 verbinden, also die Böschung hinunterführen. Zahlreiche Anwohner halten die Treppe für überflüssig, weil der Grünzug von der nahe gelegenen Monumentenbrücke und auf Höhe der Großgörschenstraße ebenfalls zugänglich sein wird. Nun ist die Treppe weitgehend fertig und erscheint vielen deutlich zu breit. Der CDU-Verordnete Christian Zander fragte in der BVV, warum die Treppe an einigen Stellen "mehr als doppelt so breit" sei. Er sieht den Beschluss des Bezirksgremiums damit missachtet. Der zuständige Baustadtrat Daniel Krüger (ebenfalls CDU) sieht das ganz anders: Die Bauausführung stehe "vollständig im Einklang mit den Forderungen der BVV". Lediglich als "architektonisches Element" sei die Stufenlänge "in einigen Bereichen" in die Hangfläche gezogen worden. Die Stufen fransen hier und dort aus, auch um Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Ansonsten betrage die "nutzbare, reale Treppenfläche" genau 3,60 Meter.
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jörn Oltmann sprang dem Stadtrat zur Seite und sprach von einer "sehr attraktiven Treppe", für die man das Bezirksamt beglückwünschen müsse. CDU-Mann Zander hingegen wunderte sich "über die Interpretationskünste des Bezirksamts" und kritisierte: "Wir können manchmal beschließen was wir wollen und werden dann doch vor vollendete Tatsachen gestellt."
Die Treppe wurde von der Firma Garbe Gartenlandschaftsbau im Auftrag der Grün Berlin GmbH und des Bezirksamts errichtet. Mit 15 900 Euro Investitionskosten ist der vorgegebene Rahmen von 20 000 Euro sogar unterschritten worden.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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