Eine eigene Unterkunft schaffen
Bezirksamt soll sich für schwullesbische Obdachlose einsetzen
Die grüne Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat im April den Antrag eingebracht, eine Unterkunft für Obdachlose zu schaffen, die lesbisch, homo-, bi-, trans- oder intersexuell (LGBTTIQ) sind.
Die Betroffenen seien häufig jung und von ihren Familien verstoßen worden. Viele hätten über Jahre Diskriminierungen erlitten. Um überhaupt noch Hilfe annehmen zu können, benötigten sie eine speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Unterstützung und Umgebung, heißt es zur Antragsbegründung.
Nach mehrmonatigen Beratungen in den Ausschüssen für Frauen-, Queer- und Inklusionspolitik sowie für Soziales, Senioren und demographischen Wandel und einer Vertagung hat eine Mehrheit der Bezirksverordneten für die „Empfehlung“ an das Bezirksamt gestimmt.
Dem Bezirksamt wurde aufgetragen, sich gegenüber der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales für eine bessere Unterbringung obdachloser LGBTTIQ-Menschen einzusetzen. Die Vorstellung ist, mittelfristig möglichst in Schöneberg, wo die homosexuelle Szene beheimatet ist, eine eigene Unterkunft mit rund 15 Plätzen einzurichten. Träger soll eine auf das Thema spezialisierte Organisation sein.
Bis es soweit ist, sollen wenigstens in den bestehenden Einrichtungen für Obdachlose mehr Einzelunterbringungsplätze für die Queeren auf der Straße geschaffen werden. Mitarbeiter der Trägereinrichtungen der Obdachlosenhilfe sollen für die Unterstützung und Beratung dieser speziellen Klientel fortgebildet werden.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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