Bauboom im Randbezirk: Großprojekte bringen Spandau neue Wohnungen

An der Mertensstraße Ecke Goltzstraße drehen sich die Baukräne. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Bei Investoren wird Spandau offenbar immer beliebter. Die Zahl der Bauanträge steigt. Im vorigen Jahr genehmigte der Bezirk den Bau von zirka 1120 neuen Wohnungen und damit mehr als doppelt so viele wie 2015.

Die Baukräne zeugen davon: An vielen Ecken des Bezirks wird gebaut. Neue Wohnungen entstehen und werten die Standorte auf. Denn wo gewohnt wird, ziehen Gewerbe, Kitas und Schulen nach. Die Zahlen belegen den Bauboom. 2016 genehmigte das Bauamt rund 1120 neue Wohneinheiten im Bezirk. Das sind über 600 mehr als 2015.

Die Zunahme resultiert aus den vielen Großprojekten. „Wichtige Bebauungsplanverfahren konnten abgeschlossen und das damit verbundene Baurecht geschaffen werden“, sagt Baustadtrat Frank Bewig (CDU). Zu diesen Großbauprojekten gehören die Mertensstraße mit 872 Wohneinheiten und die Goltzstraße mit 181 Wohneinheiten. Weitere Bauanträge sollen folgen und zwar für die Wasserstadt mit rund 2500 zusätzlichen Wohneinheiten, den Saatwinkler Damm mit etwa 800 und die Insel Gartenfeld mit 3000 bis 4000 Wohneinheiten. Das Neubauprojekt „Neues Gartenfeld“ ist eines der größten in Berlin. Auch Kitas, eine Grundschule, Kino, Theater, Galerien und 80.000 Quadratmeter an Gewerbeflächen sind dort geplant.

Rund 400 Wohnungen auf ehemaligem Krankenhausgelände

Und der Bezirk hat weitere Wohnbauprojekte in der Pipeline. Für das Gelände des ehemaligen Doktor Georg-Benjamin-Krankenhauses in West-Staaken geht der Baustadtrat von etwa 400 neuen Wohnungen aus. 270 Wohneinheiten plant ein privater Investor in Albrechtshof (Staaken) an der Stadtgrenze. Und das Areal hinter der General-Steinhoff-Kaserne am Kladower Damm hat ein Bebauungspotenzial von bis zu 150 Wohneinheiten. Dort werde es jedoch keinen Geschosswohnungsbau geben, informiert Frank Bewig, sondern Einfamilien- und Doppelhäuser. Wie viele Bauanträge am Ende tatsächlich kommen, liege aber an den Investoren und sei darum nicht zu prognostizieren.

Das gilt auch für Miet- und Eigentumswohnungen. Ein dickes Fragezeichen steht auch hinter den Sozialwohnungen. Spandau hat bereits viele davon und setzt daher eher auf eine soziale Mischung in den neuen Stadtquartieren. „Wir achten aber darauf, dass ein gewisser Anteil an förderfähigen Wohnungen dabei ist“, so der Baustadtrat. Nach Vorgaben des Landes müssen private Investoren bei Großbauprojekten mindestens 25 Prozent an Sozialwohnungen vorhalten, Wohnungsbaugesellschaften 30 Prozent.

Stadtrat Bewig: Nicht die Masse, sondern die Qualität entscheidet

Um den Wohnungsbau in der Hauptstadt weiter anzukurbeln, will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen jenen Bezirken künftig zusätzliche Sachmittel geben, die besonders viele Baugenehmigungen nachweisen. Spandaus Baustadtrat sieht das eher skeptisch. „Nicht die Masse sollte bewertet werden, sondern die Qualität“, sagt Bewig. Wie schnell stellen die Bezirke die Bescheide aus, wie zügig und gründlich sind die B-Planverfahren. Das seien die Faktoren, die die Bauämter beeinflussen können, nicht aber die Höhe der Bauanträge, die Investoren stellen oder auch nicht.

Bisher erhielten Bezirke mit hoher Zahl an Baugenehmigungen eine sogenannte „Sprinterprämie“. Auch Spandau profitierte im vergangenen Jahr von der Prämie und bekam rund 113.000 Euro. Mit dem Geld wurden unter anderem die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verbessert und Fortbildungen finanziert.uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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