Nicht zu viel Party machen: Was Professoren Erstsemestern raten

Andreas Schütze ist Professor für Messtechnik an der Universität des Saarlands. | Foto: Oliver Dietze
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Sie haben Generationen von Studenten kommen und gehen sehen: Kaum jemand weiß so viel über Anfängerfehler im Studium zu berichten wie Professoren. Drei von ihnen erzählen, worauf Erstsemester achten sollten, um die Anfangsphase möglichst problemfrei zu überstehen.

• Anfangsphase verschlafen: An den meisten Unis gibt es mit Vorkursen, Einführungsveranstaltungen, Bibliotheksführungen und Ersti-Wochenenden jede Menge Angebote für Erstsemester. Die Professoren raten, diese Vielfalt zu nutzen. "Man kann in keiner Einführungsveranstaltung zu viel gewesen sein", erklärt Thorsten Friedrich, Professor für Biochemie an der Universität Freiburg. Bei den Terminen werden sowohl organisatorische Dinge geklärt als auch erste Bekanntschaften mit den Kommilitonen geschlossen – wichtig, wenn man später Lerngruppen und Partner für Referate sucht.

• Nur nicht schlecht informiert sein: Den ersten Fehler machen Unineulinge oft schon, bevor das Studium losgeht. Ständig gibt es neue Studiengänge. Wer seine Wunschfachrichtung nicht genau unter die Lupe nimmt, ist bei Studienbeginn oft enttäuscht. "Viele wissen gar nicht, wie ihr Studiengang genau aufgebaut ist", sagt Andreas Schütze, Professor für Messtechnik an der Universität des Saarlandes. Manche brechen das Studium dann frühzeitig ab. "Das ist für beide Seiten frustrierend", erklärt der Professor. Wer sich vorher Modulhandbücher und Studiengangsbroschüren genau ansieht, kann böse Überraschungen vermeiden.

• Zu viel Nachtleben: Auch wenn es schwerfällt: "Ich würde auf keinen Fall die ganze Zeit Party machen", rät Andreas Schütze. Die Anfangsphase ist extrem wichtig. Wer hier aussteigt, kommt manchmal das ganze Semester nicht mehr hinterher. Nicht nur beim Feiern, sondern auch beim Nebenjob halten sich Erstsemester besser zurück. "Wenigstens das erste Semester sollte man nicht nebenher arbeiten. Da braucht man Zeit, um sich einzugrooven", erklärt Schütze. Eine gute Lösung ist später eine Stelle als studentische Hilfskraft. "Da ist man räumlich angebunden und lernt noch was dabei", erklärt er.

• Zeit absitzen: Ja, Vorlesungen können anstrengend und langweilig sein. Noch anstrengender werden sie, wenn die Hälfte der Leute nur pro forma da ist. "Anstatt zu stören, kann man den Stoff dann in Heimarbeit machen", schlägt Marius Grundmann vor. Er lehrt an der Universität Leipzig Experimentalphysik. Studenten, die seine Vorlesungszeit für ihr Frühstück nutzen oder währenddessen den Schlaf der letzten durchfeierten Nacht nachholen, könnten genauso gut zu Hause bleiben. "Wenn mich eine Vorlesung nicht interessiert hat, habe ich das in meinem Studium auch so gemacht", erzählt er. mag

Autor:

Alexander Schultze aus Spandau

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