Von Spandau nach Tremmen: Ziegeleigeschichte ausgestellt
Spandau/Havelland. Das Dorfmuseum im havelländischen Tremmen zeigt eine Ausstellung über die Ziegeleigeschichte in der Region. Auch ein Stück Spandauer Historie wird dort lebendig.
Eine Wallfahrtskirche mit zwei Zwiebeltürmen, ein historischer Dorfkern und ein spannendes Dorfmuseum machen das heutige Tremmen aus. Der Ausflug in das einst reiche Großbauerndorf im Havelland lohnt sich aber noch aus einem anderen Grund. Das Museum zeigt gerade eine Sonderausstellung über die Geschichte der Ziegelindustrie im Ketziner Raum und die reicht bis nach Spandau.
Kahn mit 40.000 Dachziegeln gesunken
Vor 100 Jahren haben sich in der Region rund 30 große Schornsteine der Ringöfen in die Höhe gereckt und Ziegel gebrannt, die überwiegend für Berlin produziert wurden. Von Ketzin aus wurden sie über die Havel und Spree auf sogenannten Kaffenkähnen in die deutsche Hauptstadt transportiert. Diese Kähne waren einfach gebaut und mancher von ihnen auf der Havel gekentert. Ende der 1850er Jahre sank einer vor Spandau, südlich der Insel Eiswerder. Der Kahn hatte etwa 40.000 Dachziegel geladen. Der Deutsche Unterwasser-Club Berlin holte einen Bruchteil der Steine aus der Havel. Einige sind jetzt in der Ausstellung zu sehen.
Zu finden ist das Dorfmuseum in Tremmen an der Heerstraße 6. Die Namensgleichheit zur Heerstraße in Spandau ist kein Zufall. Das Dorfmuseum Tremmen liegt nämlich an jenem Verkehrsweg, der in früheren Jahrhunderten von Köln bis Ostpreußen führte. Sie ist noch bis Oktober geöffnet und zwar jeden Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 13.30 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 1,50 Euro. Schulkinder zahlen einen Euro. Wer wochentags kommen will, meldet sich an unter 033233/ 736 99 oder dorfmuseum.tremmen@web.de. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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