Bundestagswahl: Kampf ums Direktmandat
Spandau. Das Bewerberfeld für die Bundestagswahl am 24. September ist längst abgesteckt. Neun Kandidaten stehen auf dem Stimmzettel in Spandau. Chancen auf das Direktmandat dürften aber nur zwei haben.
Bald ist es so weit. Die Bundestagswahl steht an und das Rennen ist wie immer offen. Bei den Erststimmen jedoch ist mit Überraschungen kaum zu rechnen. Zwar treten diesmal neun Kandidaten im Wahlkreis 78 mit Spandau und Charlottenburg-Nord für das Direktmandat an. Beste Chancen aber dürften in diesem Gerangel nur die Kandidaten von CDU und SPD haben. Denn mit Kai Wegner und Swen Schulz schicken beide Parteien bekannte Lokalmatadore und langjährige Bundestagsabgeordnete in den Ring. Das macht die Vorhersage nicht schwierig: Wegner und Schulz dürften sich wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. 2013 gewann der Christdemokrat Kai Wegner gegen SPD-Herausforderer Swen Schulz mit 2281 Stimmen Vorsprung. Bei rund 187 000 Wahlberechtigten war das ein durchaus knapper Sieg. Es könnte also auch diesmal wieder spannend werden.
Kai Wegner (44) kandidierte 2002 das erste Mal für den Deutschen Bundestag, damals noch erfolglos. 2005 zog der Kladower dann über die Landesliste seiner Partei ins Parlament ein. 2009 und 2013 gewann er das Direktmandat gegen Swen Schulz (SPD).
Schulz wiederum kämpft das fünfte Mal ums Mandat. Der 49-Jährige, der mittlerweile in Schöneberg wohnt, sitzt seit 2002 im Bundestag. Damals sowie 2005 schaffte er es mit dem Direktmandat, 2009 und 2013 über die SPD-Landesliste.
Während CDU und SPD also auf Kontinuität setzen, wollen Bündnis 90/Die Grünen in Spandau mit einem neuen Gesicht punkten. Ihre ehemalige Berliner Landesvorsitzende, Bettina Jarasch, soll die Erststimmen holen. Jarasch ist Jahrgang 1968, arbeitete früher als Redakteurin und wohnt in Kreuzberg. Im Wahlkreis 78 ist sie die einzige Frau im Ring. Sollte Bettina Jarasch das prestigeträchtige Direktmandat gewinnen, wären die Spandauer erstmals mit einer Grünen-Politikerin im Bundestag vertreten. Doch dazu steht sie wohl zu sehr im Schatten der amtierenden Bundestagsabgeordneten von CDU und SPD. Auf der Landesliste der Grünen ist sie auch nicht positioniert, wird über diesen Weg den Sprung ins Bundesparlament also nicht schaffen. Das gilt auch für Andreas Otti (48), der für die AfD in den Bundestag will. Der beurlaubte Berufsoffizier aus Kladow ist erst seit neun Monaten Stadtrat in Spandau. Über die Landesliste hat ihn seine Partei nicht abgesichert, weshalb es für ihn bei einem Probelauf bleiben dürfte.
Die FDP schickt erneut Paul Fresdorf, Jahrgang 1977, ins Rennen um das Direktmandat. 2013 kam der Bezirkschef der FDP auf 1,4 Prozent der Erststimmen. Seit 2016 gehört der studierte Wirtschaftsjurist dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Auch er ist auf der Landesliste seiner Partei nicht platziert. Für Die Linke tritt Manuel Lambers aus Siemensstadt an. Er ist 23 Jahre alt, und besucht die Gymnasiale Oberstufe der Hans-Litten-Schule in Charlottenburg. Auf der Landesliste der Linken besetzt er Platz 12. Die Kandidatenriege im Wahlkreis 78 beschließen Rhavin Grobert (Die Partei), Jens-Eberhard Jahn (ÖDP) und Chaker Araki (MLPD). uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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