5000 Euro benötigt: Spandauerin organisiert Spendenaktion
"Meine Gasteltern nahmen mich damals wie ihre eigene Tochter auf", erinnert sich Maika Fechner, die Tochter von Pfarrerin Gerlinde Schnell-Fechner, Seelsorgerin im Krankenhaus Havelhöhe. Dort habe sie Russisch gelernt, den langen sibirischen Winter erlebt und sich sicher in ihrer Gastfamilie aufgehoben gefühlt. "Trotz der knappen Haushaltskasse gaben sie mir alles, was sie nur konnten."Nun hat Maika Fechner erfahren, dass ihr Gastvater am Grauen Star erkrankt ist. "Seine Augen sind schon so weit eingetrübt, dass der ehemalige Lehrer mit Mitte 50 seinen Beruf aufgeben musste", berichtet sie. Denn er könne nicht mehr lesen und auch Menschen erkenne er nur noch, wenn sie direkt vor ihm stünden. Nur eine Operation könne seine Sehfähigkeit wieder herstellen.
Doch was in Deutschland Routine ist, ist im fernen Sibirien unbezahlbar. "Wie die meisten Menschen in seinem kleinen Dorf hat er nicht das Geld für eine Krankenversicherung, eine Operation kostet aber rund 5000 Euro", sagt Maika Fechner. Das sei für eine Familie, die nicht mehr als 100 Euro im Monat zum Leben habe, einfach unbezahlbar.
Als sie von der Not ihres Gastvaters erfuhr, entschloss sie sich, bei Freunden, Bekannten und möglichen Spendern das Geld für die OP zu sammeln. Der evangelische Kirchenkreis Spandau sagte bereits seine Unterstützung zu. Doch das allein reicht noch nicht. "Wenn wir mit vereinten Kräften den Betrag zusammenbekommen, können wir alle dabei helfen, Wolodja wieder zu dem stets gut gelaunten, fröhlichen und vor Optimismus sprühenden Lehrer zu machen", sagt Maika Fechner.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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