Beamte wirken der Jugendkriminalität entgegen
Rund 1500 Fälle haben die acht Jugendsachbearbeiter im Polizei-Abschnitt 21 pro Jahr zu bearbeiten. In jedem geht es um Kinder oder Jugendliche, denen eine Straftat vorgeworfen wird. Für die Polizisten geht es dabei längst nicht nur darum, die Taten aufzuklären, Anzeigen zu schreiben und die Staatsanwaltschaft zu informieren. In knapp zwei Jahren haben die Beamten ein Netzwerk geschaffen, in das das Jugendamt ebenso eingebunden ist wie freie Träger, die Jugendfreizeiteinrichtungen betreiben oder auf andere Weise mit jungen Menschen befasst sind. "Wir kennen mittlerweile viele von den Jugendlichen, und wir werden auch direkt angesprochen, wenn wir unterwegs sind", sagt Gabriele Glüsing, die die Jugendsachbearbeitung im Abschnitt 21 leitet. Auch Schulen alarmieren die Beamten, wenn es um Körperverletzung oder Diebstahl geht.
Die Beamten wissen schnell, ob ein Jugendlicher oder ein Kind schon mehrfach aufgefallen ist. Sie kennen sogenannte "kiezorientierte Täter" ebenso wie Intensivtäter. Sie bekommen es auch mit, wenn der kleine Diebstahl eigentlich eine Mutprobe ist und ein intensives Gespräch reicht, um künftige Abweichungen vom Pfad der Tugend auszuschließen. Manchmal werden auch die Eltern zu einem Gespräch geladen, wenn zum Beispiel ein Kind etwas angestellt hat, das noch nicht strafmündig ist.
In der Zusammenarbeit mit der Justiz wird vieles verwirklicht, was die verstorbene Jugendrichterin Kirsten Heisig vorgeschlagen hat: schnelle Reaktion und eine möglichst genaue Kenntnis des Umfeldes der jungen Menschen, die straffällig werden. So wird das ersetzt, was oftmals soziale Kontrolle genannt wird.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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