Kiezläufer-Projekt soll Neustadt sauberer halten
Die 14 Männer und eine Frau sieht man fast täglich im Quartier. Man erkennt sie an ihren olivgrünen Westen mit der Aufschrift "Kiezläufer". Sie sichten und dokumentieren Missstände und leiten sie an das Ordnungsamt, das Bauamt oder das Grünflächenamt weiter. Sie melden, wenn jemand seinen Sperrmüll illegal auf dem Bürgersteig entsorgt hat oder ein Straßenschild kaputt ist, sie achten auf Stolperfallen auf dem Gehweg und Unrat in Grünanlagen. Sie mahnen Hundehalter zum Leinenzwang, sichern Schulwege und verteilen Infomaterial. So sorgen sie dafür, dass Straßen, Spielplätze und Grünanlagen sauber bleiben. Bei ihren Kontrollgängen kommen die Kiezläufer zudem mit den Anwohnern ins Gespräch und erfahren auch so, wo etwas im Argen liegt. Das nützt natürlich auch den Behörden. "So wissen wir von Problemen, die sonst vielleicht versteckt geblieben wären und können schnell reagieren", sagt Stadtrat Stephan Machulik (SPD), Stadtrat für Ordnung und Bürgerdienste.
Träger des Projektes ist die Schildkröte GmbH in Kooperation mit dem Bezirksamt und dem Jobcenter Spandau. Die 15 Kiezläufer sollen demnächst auch im Falkenhagener Feld West und in der Wilhelmstadt präsent sein. "Kiezläufer helfen dabei, das Wohnumfeld in sozialen Brennpunkten zu verbessern. Sie unterstützen deshalb auch bei Veranstaltungen und sind Ansprechpartner für Hilfsbedürftige", erklärt Kathi Hellerbach von der Schildkröte GmbH. In der Neustadt machten die Kiezläufer beispielsweise bereits beim Frühjahrsputz mit und waren bei der Spielplatzeröffnung am Lutherplatz dabei. Bei den Anwohnern seien sie schon gut bekannt, meint Ulrike Herrmann vom QM Neustadt.
Das Projekt soll zunächst bis Januar kommenden Jahres gehen. Im Bezirk hofft man jedoch, die Kiezläufer noch länger zu behalten und auf 30 aufzustocken. "Wir sind froh, diese Maßnahme zu haben, denn Sauberkeit ist ein Spandauer Thema", sagt Ordnungsamtsleiterin Elke Gassert. Das hat sich der Arbeitskreis "Bleib sauber Spandau", der regelmäßig Aktionstage beispielsweise gegen Hundekot organisiert, schon vor Jahren auf die Fahne geschrieben.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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