Protest gegen neue Honorarvorschriften des Senats

Nehmen symbolisch Abschied: Rund 50 Honorarkräfte der Musikschule Spandau zogen am 31. Mai durch die Altstadt. | Foto: Kiefert
  • Nehmen symbolisch Abschied: Rund 50 Honorarkräfte der Musikschule Spandau zogen am 31. Mai durch die Altstadt.
  • Foto: Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Spandau. Mit einem Trauermarsch durch die Altstadt haben Spandauer Musikschullehrer ihre Musikschule symbolisch beerdigt. Die Honorarkräfte protestieren seit Wochen gegen die neuen Honorarvorschriften des Berliner Senats.

Schwarz gekleidet, mit Kreuz und Sarg auf den Schultern zogen am 31. Mai rund 50 Honorarkräfte der Musikschule Spandau durch die Altstadt. Denn wie es dort weitergeht, weiß momentan keiner so genau. Grund sind die neuen Honorarvorschriften des Berliner Senats, gegen die viele Dozenten auch in Spandau seit Wochen Sturm laufen. Sie monieren vor allem die Einzelstundenhonorare, die an Stelle der Monatshonorare treten sollen. Auch Ferien- und Feiertage sollen künftig nicht mehr bezahlt werden (wir berichteten). Deshalb weigerten sich die meisten der rund 120 Honorarkräfte an der Musikschule Spandau bisher, die neuen Verträge zu unterschreiben. Die Frist endete am 1. Juni.

Kurz vor ihrem Trauermarsch starteten die Dozenten einen letzten Rettungsversuch bei Bildungsstadtrat Gerhard Hanke (CDU). Zwar ist der Bezirk für die neuen Honorarvorschriften nicht zuständig. Jedoch heißt es in einem neuen Informationsschreiben der Senatsverwaltung für Bildung: "Der Mustervertrag ist für die Bezirke als die eigentlichen vertragsschließenden Parteien lediglich eine Empfehlung." Für die Lehrer steht damit fest: "Der Bezirk hat durchaus Spielraum, um eigene Verträge mit uns zu gestalten", sagte Sven Möller. Doch der Stadtrat konnte dem Lehrervertreter und seinen zwei Kollegen Thomas Papenfuß und Petra Prieß zu diesem Gesprächspunkt keine Hoffnung machen.

"Wir haben die Verträge bereits so weit modifiziert wie es uns rechtlich möglich war. Weiter können wir nicht gehen, ohne dafür haften zu müssen", sagte Hanke. Denn die Senatsverwaltung habe eben auch erklärt, dass die Bezirke auf eigenes Risiko handelten, wenn sie neue Verträge anbieten würden, die in wesentlichen Punkten vom Mustervertrag des Senats abwichen. Stattdessen schlug der Stadtrat den Lehrern vor, sich nach den Sommerferien zusammenzusetzen, um ein Strategiepapier für künftig bessere Vertragsbedingungen zu erarbeiten. "Aus unserer Sicht müssten beispielsweise die Honorarsätze höher sein als der Senat sie festgelegt hat", so Hanke.

Für die Lehrer war das nur ein schwacher Trost. Denn fest steht: Wer seinen Vertrag nicht unterschreibt, wird gekündigt.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 781× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 787× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 475× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 946× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.862× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.