Restauratoren bauten Denkmal für Ausstellung ab
Seit 1975 stand das Denkmal am Reformationsplatz. Nun kehrte der Freiherr der Altstadt den Rücken. Restauratoren der BMP Konservierung und Restaurierung GmbH aus Mitte bauten das Standbild mit Genehmigung der Landesdenkmalbehörde ab und transportierten es am 30. April auf die Zitadelle. "Dort wird es jetzt gründlich gereinigt", informierte Carmen Mann vom Stadtgeschichtlichen Museum Spandau. Ab November ist das Denkmal dann in der Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" zu sehen.
Viele Spandauer dürften den Abschied des Freiherrn bedauern, war er doch über drei Jahrzehnte ein markantes Wahrzeichen der Altstadt. Der Bildhauer Gustav Eberlein hatte den preußischen Beamten als klugen Staatsmann in konzentrierter Pose porträtiert. In seiner rechten Hand hält der Freiherr eine Schreibfeder, in der linken Schriftstücke und Dokumente als Symbol für seine Arbeit an den preußischen Reformen. Auf einem Bücherstapel sitzt die Eule als Zeichen der Weisheit.
Der Umzug hat aber auch einen positiven Effekt: Als Teil der Ausstellung ist das Denkmal überdacht und somit vor Graffiti, Witterung und Vandalismus besser geschützt.
Für die große Schau, die politische Denkmäler vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart auf der Festung versammelt, wird derzeit das ehemalige Proviantmagazin umgebaut. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist das in großen Teilen noch erhaltene Ensemble der um 1900 im Tiergarten angelegten Siegesallee.
Karl Freiherr vom und zum Stein gehörte zur 30. Denkmalgruppe um König Friedrich Wilhelm III., die im klassizistischen Stil gestaltet war. Viele der insgesamt 32 Denkmalgruppen auf der Siegesallee wurden im Krieg zerstört, später umgesetzt, abgerissen, in Depots abgestellt oder vergraben. Das Denkmal des Freiherrn kam Ende der 1950er-Jahre auf die Zitadelle. Dort stand es zunächst auf dem Hof, später vor der Festung, bevor es seinen Platz in der Altstadt bekam. In der kulturhistorischen Ausstellung sollen die geretteten Denkmäler der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die ersten Denkmäler sind bereits auf der Zitadelle, wie etwa das der "Berlingründer" Markgraf Johann I. und Markgraf Otto III.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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