Verträge von Musikschullehrern sollen nachgebessert werden
Viele freiberufliche Lehrer an den Berliner Musikschulen weigern sich, die neuen Verträge zu unterzeichnen. Denn Feiertage und Ferientage sollen künftig nicht mehr bezahlt werden. Auch erhalten die Honorarkräfte dann keine monatlichen Pauschalhonorare mehr, sondern müssen die geleisteten Stunden einzeln abrechnen. An der Spandauer Musikschule sind davon 120 Dozenten betroffen. Auch sie protestieren gegen die neuen Verträge der Senatsverwaltung und hoffen darauf, dass sie nachgebessert werden. Unterstützt werden sie dabei von den Eltern ihrer Musikschüler. Die teilen die Sorge der Lehrer um ihre berufliche Existenz und haben darum an Bildungsstadtrat Gerhard Hanke (CDU) geschrieben. "Auch wenn sich für die Schüler bis jetzt keine vertraglichen Veränderungen ergeben haben, so sind wir doch sehr beunruhigt", heißt es in dem Brief. Denn die Eltern fürchten um die Qualität des Musikschulangebots. Vom Stadtrat fordern sie deshalb, "keine Maßnahmen zuzulassen, die eine Verschlechterung der Einkommenssituation der Lehrkräfte mit sich bringen". Denn ohne Kündigungsschutz und ohne Honorarfortzahlung im Krankheitsfall seien sie schon jetzt in einer unzumutbaren Situation. "Wir bitten Sie deshalb dringend, die Senatsverwaltung zu bewegen, die neue Honorarordnung so zu gestalten, dass die gravierenden Mängel behoben werden", heißt es weiter.
Der Stadtrat nimmt das Anliegen der Eltern ernst. Ihn haben in den letzten zwei Wochen an die 50 Protestbriefe erreicht. "Ich verstehe die Sorgen, aber mir sind die Hände gebunden, denn hier ist die Bildungssenatorin zuständig", sagte Hanke. Den Stadträten bleibe nur die Möglichkeit, in den Stadträtesitzungen im Berliner Abgeordnetenhaus politisch zu intervenieren.
Viel Zeit ist dafür aber nicht mehr. Die neuen Verträge sollen ab August wirksam werden und bisher haben sie nur etwa 20 Honorarkräfte der Spandauer Musikschule unterschrieben.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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