Jobcenter setzt Kooperation mit der Sozialberatung fort
Ziel der Vereinbarung, die im August 2013 besiegelt worden war, ist die schnelle und unbürokratische Hilfe bei Beschwerden und Fragen der Jobcenter-Kunden. So klären die Mitarbeiter in den Beratungsstellen mögliche Missverständnisse zur Rechtslage und finden Lösungen bei Konflikten. Die drei Beratungsstellen arbeiten dabei unabhängig vom Jobcenter, haben aber einen direkten Draht zu Ansprechpartnern dort.
Häufige Fälle, die die Beratungsstellen auf dem Tisch haben, sind Mietschulden, Anträge auf Stromkostenübernahmen und Einkommensanrechnungen. "Bei Mietschulden droht oft die Wohnungslosigkeit. Deshalb versuchen wir hier eine schnelle Entscheidung zur Mietschuldenübernahme durch das Jobcenter zu erreichen", schildert Jürgen Kroggel, Vorsitzender des Trägervereins Jugendberatungshaus ein Beispiel.
Wobei der Beratungsbedarf insgesamt immer höher werde. Ein weiteres Ziel der Kooperation ist es, Konflikte ohne Rechtsmittel zu lösen und die Zahl der Widersprüche gegen Bescheide des Jobcenters zu minimieren. Das jedoch sei bislang nicht eingetreten, bilanziert Jobcenter-Leiter Winfried Leitke. Die Zahl der Widersprüche sei in 2014 gegenüber dem Vorjahr nicht merklich zurückgegangen.
Mit der Kooperationsvereinbarung hatte sich das Bezirksamt entschieden, einen neuen Weg zu gehen. Statt einem Ombudsmann als unabhängige Schiedsperson im Jobcenter fungieren die drei Beratungsstellen mit ihrem Know-how und erfahrenen Mitarbeitern quasi als Ombudsstellen. "Das ist die Stärke des Projektes, zügig Probleme zu erkennen und den Betroffenen ergebnisorientiert zu helfen", sagt Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD). Inhalt der Kooperationsvereinbarung sind außerdem die anonyme Datensicherung der Rat suchenden Jobcenter-Kunden, ein regelmäßiger fachlicher Austausch zwischen Beratungsstellen und Jobcenter und ein Monitoring.
Beim Jobcenter Spandau sind aktuell rund 11.400 Arbeitslose und 33.000 erwerbsfähige Hilfebedürftige gemeldet.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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