Leerstand im Klubhaus Spandau?

Leerstand im Klubhaus? So scheint es jedenfalls jeden Dienstagabend ab 18.45 Uhr, wenn die Zumbateilnehmerinnen und Teilnehmer vor verschlossener Saaltür stehen.

Noch vor Wochen hat hier der beliebte Zumbakurs statt gefunden. Oft waren über 20 Zumbatänzer auf der der Tanzfläche. Nach einigen Differenzen zwischen Kursleiterin Simone H. und Zumba-Instructor Junior R. bleibt die Tür zu.

Es war leider nicht das erste Mal, dass die Teilnehmer wieder unverichteter Dinge nach Hause gehen mussten.
Simone H. hatte vor Jahren diesen Kurs ins Leben gerufen. Nach ihrer Auswanderung in die USA deligierte sie über den großen Teich das Geschehen im Klubhaus. Ständig wechselten die Trainer.

Nun war es mal wieder soweit. Nachdem der Brasilianer Junior R. nicht mehr coachen durfte, brach das ganze Gebilde zusammen. Junior ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und zog viele Zumbianer ins Falkenhagener Feld. Er organisierte selbst in den Sommerferien, als das Klubhaus für 3 Wochen geschlossen war, jeweils einen Open Air Zumbaabend am nahe gelegenen Kiesteich.

Bei Nachfolgerin Emmi kamen einige nicht mal ins Schwitzen. Als man konstruktive Kritik äußerte, ließ sie die Teilnehmer einfach stehen...einfach so.
Von Kursleiterin Simone aus dem USA folgte keine Stellungnahme.

Einen Tag später ließ sie über ihre Stellvertreterin - sozusagen ihre rechte Hand in Spandau - über Facebook mitteilen, dass Zumba erst einmal bis auf Weiteres ausfällt. Auf weitere Anfragen verkündete Vertreterin Gabi S., dass bis zum Jahresende kein Zumba stattfinden wird.

Das rief mich auf den Plan.
Mein Verein SSC Inkognito 12 e.V. sucht einen Raum für Zumba. Der SSC ist Speziallist für Randsportarten. Also rief ich im Klubhaus an und zeigte mein Interesse.

Herr Budak, Leiter des Klubhauses, hörte sich mein Anliegen an und bat um eine schriftliche Vorstellung unseres Vereins. Er wolle sich dann wieder melden. Das tat ich dann auch.

Weil ich aber nichts mehr von ihm hörte, hakte ich noch einmal nach.
Herr Budak meinte es hätten sich mehrere bei ihm gemeldet um im Saal Zumba zu veranstalten und er würde nicht allein entscheiden, wer dort Zumba anbieten kann. Ihm wäre es egal, aber er würde sich auf jeden Fall noch melden.

Das hieß für mich im Umkehrschluss, es wird eine Entscheidung geben wer denn nun den Saal für Zumba nutzen kann. Nachdem Herr Budak sich wieder nach einiger Zeit sich immernoch nicht meldete, fragte ich gestern (2.11.) noch einmal vorsichtig nach.

Überraschenderweise bekam ich eine Antwort, mit der ich so nicht gerechnet hatte. Zitat:
"Bezüglich des Zumba-Kurses haben wir entschieden, diesen bis Ende des Jahres nicht mehr stattfinden zu lassen. Da das Klubhaus in erster Linie eine Jugendeinrichtung ist, benötigen wir die Räumlichkeiten, insbesondere den großen Saal für Aktivitäten, Veranstaltungen, etc., die auf die Interessen und Belange der Jugendlichen ausgerichtet sind.
Ich gehe davon aus, dass es auch in Zukunft keinen Bedarf an einem Zumba-Kurs im Klubhaus geben wird."

Interessante Aussage. Meines Wissens ist es ein Haus für alle Generationen, für jung und alt, für Jugend und Familienförderung. Das Angebot im Klubhaus reicht von reinen Freizeit- und Sportaktivitäten über kreative Beschäftigungen bis zu persönlichen Beratungsmöglichkeiten. Das Klubhaus ist kein reines Jugendzentrum mehr, sondern versteht sich als Stadtteilzentrum. So steht es jedenfalls vielerorts geschrieben.

Die Nachfrage für Zumba ist jedenfalls da, also gibt es einen Bedarf, aber die Türen bleiben verschlossen. Als Teilnehmer des Zumbakurses habe ich fast den Eindruck dass es zwischen Kursleiterin und Klubhaus eine Absprache gibt. Wenn ich nur wüsste welche. Es ist jedenfalls ein Unding, nur weil sich jemand in den Staaten auf den Schlips getreten fühlt, dürfen die Teilnehmer aus dem Falkenhagener Feld nicht mehr ihren Freizeitspass nachgehen.

Nun bin ich mal gespannt welche Aktivitäten und Veranstaltungen im Saal demnächst anstehen. Ich werde ein Auge darauf haben...und nicht nur ich.

Autor:

Helmut Niehoff aus Spandau

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