Senkt Arganöl den Cholesterinspiegel?

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einen Schlaganfall zu erleiden, weniger mit der absoluten Höhe des Cholesterinspiegels korreliert, sondern vielmehr mit dem Verhältnis des Anteils an LDL (Low Density Lipoproteine) zu HDL (High Density Lipoproteine). Der Quotient LDL zu HDL sollte möglichst unter vier betragen. Deshalb ist der Effekt des Verzehrs von Arganöl auf den Gesamtcholesterinspiegel weniger wichtig als die Beantwortung der Frage, welche Auswirkungen das Öl auf den LDL- und den HDL-Spiegel hat.

Außer dem reinen Mengenverhältnis von LDL und HDL zueinander spielen Antioxidantien, die die Oxidationsprozesse des LDL-Cholesterins hemmen, eine große Rolle zur Vorbeugung gegen kardiovaskuläre Erkrankungen. Zwei wissenschaftliche Studien, die 2004 in Marokko durchgeführt wurden, hatten zum Ergebnis, dass durch den regelmäßigen Konsum von Arganöl der LDL-Spiegel unter Beibehaltung des HDL-Spiegels gesenkt und die Peroxidation von LDL wirksam gehemmt wird. Beide Effekte ergänzen und verstärken sich in ihrer vorbeugenden Wirkung gegen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und gegen Schlaganfall.

Arganöl senkt die Konzentration des „schlechten“ LDL-Cholesterins

An einer Gruppe von 20 marokkanischen Männern und 76 Frauen wurde 2004 eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt. Von der zufällig ausgesuchten Gruppe konsumierten 62 Personen regelmäßig Arganöl. Mit einer hohen Signifikanz wurde nachgewiesen, dass die Konsumenten von Arganöl einen höheren Spiegel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und eine niedrigere Konzentration an LDL-Cholesterin im Blutplasma aufwiesen. Bei den Arganölkonsumenten war auch die Alpha-Tocopherol-Konzentration höher. Alpha-Tocopherol (Vitamin E) ist ein sehr wichtiges Antioxidans, das die Peroxidation mehrfach ungesättigter Fettsäuren verhindert, die ein lebenswichtiger Bestandteile der Gefäßmembranen sind.

Arganöl hemmt die Oxidation des LDL-Cholesterins

In einer Interventionsstudie, die 2004 gemeinsam von marokkanischen und einem kanadischen Wissenschaftler an 60 gesunden jungen männlichen Marokkanern mit Cholesterinwerten im Normbereich durchgeführt wurde, interessierten vor allem die antioxidativen Wirkungen des Arganöls im Vergleich zu nativem Olivenöl. Der fünfwöchige Untersuchungszeitraum wurde in zwei Perioden eingeteilt. In der ersten zweiwöchigen Periode erhielten alle Teilnehmer zum Frühstück gebutterte Toaste mit insgesamt 25 Gramm Butter. Während dieser „Diätperiode“ konsumierten die Teilnehmer weder Argan- noch Olivenöl. In der zweiten Periode wurden die Teilnehmer in die beiden Gruppen „Arganöl“ und „Olivenöl“ aufgeteilt und die Butter durch jeweils 25 Gramm Arganöl, respektive Olivenöl, substituiert. Die restliche Nahrung setzte sich aus Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Mehl- und Milchspeisen zusammen.

Für die Beurteilung wie stark der LDL-Anteil im Cholesterin eine Arteriosklerose begünstigt, ist ihre Reaktionsbereitschaft zur Peroxidation ein wichtiges Kriterium. In einem aufwändigen Verfahren wurde jeweils zu Beginn der ersten und zweiten Phase der Untersuchung und zum Abschluss von jedem Probanden LDL-Cholesterin aus dem Blutplasma isoliert und die Geschwindigkeit der Peroxidation unter Zugabe bestimmter Oxidantien unter immer gleichen Bedingungen gemessen. Als oxidative Stressmarker wurden jeweils die Konzentration von oxidierten Lipiden, konjugierten Dienen und Vitamin E bestimmt. Auch die antiatherogenen Effekte des individuellen HDL-Anteils am Cholesterin der Studienteilnehmer wurden durch Messung verschiedener Parameter wie dem Enzym Serum-Paraoxonase (PON1) in die Beurteilung mit einbezogen.

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Konzentration von Plasma-Peroxid-Lipiden und konjugierten Dienen im Laufe der zweiten Periode in beiden Gruppen stark abnahm. Der Vitamin E Spiegel (Alpha-Tocopherol) im Plasma nahm in der Argan-Gruppe um mehr als 16 Prozent zu. In der Olivenöl-Gruppe betrug die Zunahme an Vitamin E im Blutplasma nur drei Prozent.

Fazit: Arganöl kann kardiovaskulären Erkrankungen vorbeugen

Mehrere wichtige Parameter wie Senkung des LDL-Anteils im Cholesterin und die Hemmung der Peroxidation des LDL haben gezeigt, dass der regelmäßige Konsum von nativem Arganöl antisklerotische Wirkungen zeigt, also antiatherogene Effekte auf die Blutgefäße hat. Arganöl wirkt der Ablagerung von Plaques entgegen und kann daher als wirksames Mittel zur Vorbeugung gegen kardiovaskuläre Erkrankungen und damit gegen Herzinfarkt und Schlaganfall eingestuft werden.

Weiterführende Informationen:
http://www.arganoel360.info/

Autor:

Stephanie Hagens aus Steglitz

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