"Immer eine erfrischende Abwechslung"
Neo Rauch stellt im Gutshaus Steglitz aus

"Der Stammbaum" heißt das Bild aus dem Jahr  2017.  | Foto: Uwe Walter, Berlin
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  • "Der Stammbaum" heißt das Bild aus dem Jahr 2017.
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Seit dem 15. März sind die Galerien im Gutshaus Steglitz und in der Schwartzschen Villa wieder geöffnet. Zum Neustart wartet Kulturamt gleich mit einer kleinen Sensation auf: Der Leipziger Maler Neo Rauch stellt im Gutshaus Steglitz aus. Seine Werke sind damit seit 20 Jahren erstmals wieder in Berlin zu sehen.

Die Ausstellung ist auch eine der ersten, die nach den derzeitigen Lockerungen in Berlin eröffnet. Wohl auch aus diesem Grund ließ es sich der Künstler nicht nehmen, an der Eröffnung seiner Ausstellung teilzunehmen. Sie fand am 11. März in Corona gerechter überschaubarer Form statt.

Das Gutshaus Steglitz ist für den Leipziger kein unbekannter Ausstellungsort. Vor zwei Jahren war er anlässlich der Ausstellung seiner Ehefrau Rosa Loy schon einmal hier und die behaglichen Räumlichkeiten sagten ihm offensichtlich zu. Unter dem Titel „Beifang“ sind Werke zu sehen, die nach 2000 entstanden sind. Viele davon in den 2010er-Jahren. Die zumeist großformatigen Bilder stammen aus dem Privatbesitz des Malers und kreisen um Themen, die ihm am Herzen liegen. Darunter sind auch biografische Erlebnisse.

Alle Werke, die in Steglitz zu sehen sind, wurden auf Papier gearbeitet. In ihrer Komposition und Farbigkeit erinnern vor allem die großformatigen Arbeiten an Rauchs Leinwandbilder. „Auf dem Papier zu arbeiten, ist immer eine erfrischende Abwechslung“, sagt der Künstler in einem Gespräch mit Ralph Keuning, das in dem Buch „Neo Rauch. Handlauf“ anlässlich seines 60. Geburtstages 2020 erschienen ist. Und weiter: „Es sind ja eigentlich Malereien auf Papier, es sind ja keine Zeichnungen in dem Sinne. Ich kann mich des malerischen Zugriffs nie enthalten.“

Neben den großformatigen Bildern wird auch eine Auswahl kleinerer Blätter gezeigt. Sie unterscheiden sich von den sonstigen Arbeiten Rauchs durch einen lockereren Duktus. Auch wenn das eine oder andere Motiv in größerer Dimension auf Papier oder Leinwand wiederkehre, handele es sich bei den Blättern nicht um Vorarbeiten, erklärt Brigitte Hausmann, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin des Fachbereichs Kultur. Das gilt im Wesentlichen ebenso für die teils flüchtigen, teils minutiösen Zeichnungen, die gewissermßaen nebenbei im Atelier entstanden sind. Diese Zeichnungen sind ein dritter Aspekt dieser sehr privaten Ausstellung.

Zur Ausstellung ist eine umfangreiche Begleitpublikation erschienen unter anderem mit einem Künstlerinterview und zusätzliche Abbildungen kleinerer Blätter in Mischtechnik und von Zeichnungen.

Die Ausstellung „Neo Rauch – Der Beifang“ ist im Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48, bis zum 26. September zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr, jeden ersten Dienstag im Monat ist geschlossen. Der Eintritt ist frei. Eine Terminbuchung ist erforderlich unter pretix.eu/Fachbereich-Kultur-Steglitz/galerie/.

"Der Stammbaum" heißt das Bild aus dem Jahr  2017.  | Foto: Uwe Walter, Berlin
Neo Rauchs Gemälde "Das Xylophon" ist eines seiner neueren Werke. Es entstand 2018. 
 | Foto: Uwe Walter, Berlin
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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