Planetarium am Insulaner wird 50 Jahre alt und feiert eine ganze Woche lang

Eintauchen in unbekannte Welten, auch das ist im Planetarium möglich. | Foto: KEN
2Bilder
  • Eintauchen in unbekannte Welten, auch das ist im Planetarium möglich.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Alle begeisterten Himmelsgucker sollten den Sternenhimmel wieder sehen können, nachdem das Planetarium auf dem heutigen Hardenbergplatz nach Kriegsschaden 1955 abgerissen worden und jenes in Treptow nach der Teilung der Stadt nicht mehr zugänglich war. Am 18. Juni feiert das Planetarium am Insulaner seinen 50. Geburtstag.

Am Munsterdamm ist der Sternenprojektor das Herzstück des Planetariums. Zuverlässig wirft der 29 000 Bauteile zählende „Vb“ der Firma Zeiss Oberkochen nun schon seit fünf Jahrzehnten den Sternenhimmel an die 13 Meter hohe Kuppel.

1953 wurde der Verein „Wilhelm-Foerster-Sternwarte“ gegründet. Er betrieb zunächst die Sternwarte auf dem Trümmerberg, dem Insulaner an der Bezirksgrenze zu Steglitz. 1965 konnte unter seiner Federführung das damals 2,76 Millionen Mark teure Planetarium für 300 Besucher, einschließlich Projektor, eingeweiht werden. Finanziert wurde es im vollen Umfang von der Deutschen Klassenlotterie Berlin. „Sie ist auch heute noch unsere gute Fee“, sagt Monika Staesche, seit 2008 wissenschaftliche Leiterin des Planetariums. Die Einrichtung mit zumeist sieben festen Mitarbeitern und vielen Freiwilligen wird zu 50 Prozent von der Senatsverwaltung für Bildung finanziert.

In der Technik hat sich über die Jahre einiges getan. 2010 kam hochmoderne 360-Grad-Fulldome-Projektionstechnik von Zeiss hinzu. Außer einem brillantem Himmel mit 9000 Sternen und den beweglichen Himmelskörpern können mit den dezent an den Wänden des Saales montierten Videoprjektoren dreidimensionale Weltraumreisen in Echtzeit an die Kuppel geworfen werden.

Den Sternenhimmel erklären, ein bestimmtes „Weltbild“ vermitteln, den Zusammenhang zwischen den Natur- und Kulturwissenschaften erläutern – und zwar schon für kleine Menschen ab drei Jahren: Darin sieht Monika Staesche den Auftrag des Planetariums. „Es ist ein Bindeglied zwischen dem Forscher und dem Laien.“

Aber auch ein Ort zum Träumen und Entspannen, ein Ort der Entschleunigung. „Wir holen die Leute dort ab, wo sie sind“, erläutert die promovierte Historikerin und Wissenschaftsjournalistin, die von einem erhobenen Zeigefinger nichts hält. „Wissenschaft muss Spaß machen. Sonst lernt man nichts.“ 2014 kamen 81 000 Besucher, in der Hauptsache Schulklassen und Familien.

Eine Woche lang wird das Jubiläum am Munsterdamm 90 gefeiert. Den Auftakt macht am 17. Juni um 19 Uhr eine Feierstunde für Vereinsmitglieder und interessierte Gäste. Am 20. Juni findet von 14 bis 22 Uhr im und rund um das Planetarium ein Sommerfest statt. Die Geburtstagsfeier endet am 21. Juni 14 bis 19 Uhr mit dem „Weltall-Sonntag“ für die ganze Familie.

Mehr Informationen unter Tel. 790 09 30, www.planetarium-berlin.de, planetarium-berlin@gmx.de.

KEN

Eintauchen in unbekannte Welten, auch das ist im Planetarium möglich. | Foto: KEN
Monika Staesche ist seit 2008 die wissenschaftliche Leiterin des Planetariums. Dessen Herzstück ist der alte Sternenprojektor von Zeiss. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 235× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.