Eine Familie am Abgrund
Schlosspark Theater startet mit amerikanischem Klassiker ins neue Jahr

Fabian Stromberger, Igor Karbus, Peter Kremer und Judith Rosmair (von links) spielen in der neuen Inszenierung eine vom Schicksal arg getroffene, amerikanische Familie.  | Foto:  DERDEHMEL/Urbschat
  • Fabian Stromberger, Igor Karbus, Peter Kremer und Judith Rosmair (von links) spielen in der neuen Inszenierung eine vom Schicksal arg getroffene, amerikanische Familie.
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Das Schlosspark Theater beginnt das neue Jahr mit einem Klassiker des amerikanischen Dramas. „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von Eugene O’Neill heißt das Familiedrama, das 1957 mit dem Pulitzer-Preis und dem Tony Award ausgezeichnet wurde. Am 7. Januar hat das Stück auf der Steglitzer Bühne Premiere.

O’Neills berühmtes und autobiographisch gefärbtes Drama zeigt von Morgen bis Mitternacht eines einzigen Tages das Leben und das Leiden der Familie Tyrone. In ihre Neurosen eingesperrt, rollen die Familienmitglieder ihre Vergangenheit auf und enthüllen dabei ihr Innerstes und ihre Beziehungen zueinander.

Und da liegt einiges im Argen: James Tyrone war einst ein erfolgreicher Schauspieler. Er kann seine armselige Jugend nicht vergessen und tyrannisiert die Familie mit seinem Geiz, an dem bereits ein Sohn zugrunde gegangen ist. Sich dieser Schuld bewusst, flüchtet sich seine Frau in die Morphiumsucht. Sohn James wird zum Trinker, sein jüngerer Bruder leidet an Schwindsucht. Die Krankheit wird von der Familie als Sommergrippe bagatellisiert. Die Ausweglosigkeit ihres Schicksals treibt diese vier Menschen dazu, sich gegenseitig zu quälen, zu beschuldigen und zu verzeihen bis hin zum brutalen Aussprechen der Wahrheiten, die sie jahrzehntelang hinter Lebenslügen versteckt hielten.

Die Regie zu diesem Stück hat der renommierte Theater-Regisseur Torsten Fischer inne. Er sagt zur Aktualität der Inszenierung des Dramas aus den 1950er Jahren: „In dieser schweren eisigen Zeit zwischen Corona, Inflation und Krieg muss das Theater mit Inhalten unterhalten. Der großartige Text hat wie eine griechische Tragödie einen kathartischen Effekt und unterhält wie ein amerikanischer Spielfilm im Theatermilieu.“ Peter Kremer, der als James Tyrone zu erleben ist, sieht es als eine „wunderbare Herausforderung, die Figur eines Menschen zu spielen, der sein Leben lang sein Geld als Schauspieler verdient hat und nun furchtbar daran scheitert, seine Karriere mit der Verantwortung als Vater und Ehemann zu vereinbaren.“

Neben Kremer spielen Judith Rosmair die Ehefrau und Mutter Mary Cavan Tyron sowie Igor Kabus und Fabian Stromberger die Söhne James und Edmund. Während Stromberger dem Publikium des Schlosspark Theaters schon aus diversen Stücken bekannt ist, arbeiten alle anderen Schauspieler und auch das Kreativteam zum ersten Mal an der Steglitzer Bühne.

Premiere für das Stück „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ ist am Sonnabend, 7. Januar, 20 Uhr. Am 5. und 6. Januar wird das Stück voraufgeführt. Weitere Vorstellungen stehen bis zum 19. Februar auf dem Spielplan. Weitere Infos und Karten gibt es von 25 bis 42,50 Euro auf www.schlossparktheater.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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