Kürbiskopf grüßt aus dem Beet
Karl Baß sorgt mit viel Liebe für blühende Inseln in seiner Straße
In der Marschnerstraße grünt und blüht es vor der Hausnummer 4 fast das ganze Jahr über. Anwohner Karl Baß hat die Baumscheibe vor seinem Haus liebevoll bepflanzt. Die Passanten und Anwohner freuen sich über das gepflegte Beet und Kita-Kinder sind begeistert, wenn sie den Gartenzwerg darin entdecken.
„Es ist schön, wenn die Leute sich über mein kleines Beet freuen und die Kinder an den Blumen schnuppern oder den Gartenzwerg grüßen“, sagt Karl Baß. Sogar die Hundebesitzer respektieren das hübsche Beet und betrachten die Baumscheibe nicht mehr als Hundeklo.
Jeden Tag sieht man den 78-Jährigen vor seinem Wohnhaus werkeln. Er hält nicht nur die Baumscheibe in Ordnung, er kümmert sich auch um die Pflege des Vorgartens. Ende Oktober blühte hier noch die Kapuzinerkresse. Karl Baß kennt sich mit essbaren Blüten aus und weiß, dass die gelb-orangen Blumen eine Delikatesse im Salat sind. „Deshalb bringe ich sie auch regelmäßig zum Italiener um die Ecke“, verrät der Senior. Als kleine Aufmerksamkeit, betont er.
Seit 48 Jahren lebt Karl Baß in der Marschnerstraße. Um Baumscheibe und Vorgarten kümmert sich der gebürtige Schwabe seit gut 30 Jahren. Seine Herkunft sei auch ein wesentlicher Grund für sein Engagement. Als Schwabe sei ihm noch die schwäbische Kehrwoche geläufig. „Ich will es sauber haben vor der Haustür“, erkärt er und schmunzelt. Aber er hat natürlich auch sehr viel Spaß daran, das kleine Stückchen Grün vor seinem Haus in Ordnung zu halten und zum Blühen zu bringen. Am schönsten ist es dann, wenn er damit Passanten eine Freude bereiten kann. Kurz vor Halloween hatte Karl Baß ein Halloween-Monster aus einem Kürbis geschnitzt und bei Einbruch der Dunkelheit den Kopf mit einer Kerze zum Leuchten gebracht.
Im Bezirk gibt es viele engagierte Menschen, die sich für ein schöneres Wohnumfeld sorgen und Baumscheiben in ihrer Straße bepflanzen.
„Der Fachbereich Grünflächen freut sich über regelmäßige Pflege seitens der Anwohner“, heißt es in einer Mitteilung des Amtes. Denn das sieht nicht nur hübsch aus, eine Bepflanzung hat auch nachhaltig positive Auswirkungen auf den Baum. Regelmäßiges Lockern und Gießen des Bodens kommt auch den Bäumen zu Gute. Allerdings müssen auch einige Dinge beachtet werden. Nicht erlaubt ist es beispielsweise, um das Beet einen Zaun oder ähnliches zu ziehen. Er könnte zur Stolperfalle werden. Ungeeignet für die Baumscheibe sind auch Schling- und Kletterpflanzen, die am Baum hochranken, weil sie die Sichtkontrolle des Stammfußes erschweren. Problemlos können hingegen niedrige Stauden unter 50 Zentimeter Höhe, ein- oder zweijährige Pflanzen oder Wildblumen gepflanzt oder ausgesät werden.
Das Beet von Karl Baß wird jetzt für den Winter vorbereitet. Dann blüht nichts mehr. „Aber“, so erklärt er, „die Zwiebeln für die Krokusse und Osterglocken sind schon in der Erde.“ Für farbenfrohe Frühlingsbotschafter im nächsten Jahr ist also gesorgt.
Informationen zur Begrünung von Baumscheiben gibt es auf www.steglitz-zehlendorf.de/fb-gruen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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