Der Staatsschutz ermittelt
Empörung über Angriffe auf Fichtenberg-Oberschule
Die Fichtenberg-Oberschule in der Rothenburgstraße ist im vergangenen Monat mit drei Plakaten und zwei anonymen Schreiben für ihr Engagement im Rahmen der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verleumdet worden. Landeselternausschuss und Bezirkspolitik bekunden ihre Solidarität.
Hintergrund für die Anfeindungen war, dass sich die Schülerschaft gegen das AfD-Beschwerdeportal positioniert hatte. Sie würden sich nicht als „Spitzel“ missbrauchen lassen. In der Folge wurden Transparente an der Schule zerstört, mit denen die Schüler ihre Weltoffenheit demonstrierten. Außerdem wurde an der Schule ein anonymes Schreiben ausgehängt. Darin wird der Schule unter anderem „einseitige Beeinflussung der Schüler“ vorgeworfen.
„Die Vorfälle sind bitter und erschreckend“, schreibt der Landeselternausschuss in einer Presseermitteilung. „Wir stehen eng an der Seite aller Schulgemeinschaften, die sich für Toleranz, Vielfalt, Solidarität, Meinungsfreiheit und Offenheit einsetzen“, erklärt Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses. Der Ausschuss sei stolz auf die demokratische Haltung und das Engagement der Schüler und Lehrer des Gymnasiums, heißt es in der Mitteilung weiter.
Auch Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski zeigte sich bestürzt über die aktuellen Vorkommnisse rechter Gewalt und Hetze an der Steglitzer Oberschule. „Diese Straftaten müssen schnellstmöglich und uneingeschränkt aufgeklärt werden“, fordert sie. Es stehe außer Frage, dass die demokratischen Werte hochgehalten werden müssen. Hierzu gehöre es, in den demokratischen Diskurs zu gehen, so die Bürgermeisterin weiter und betont: „Wir als Bezirk Steglitz-Zehlendorf sind weltoffen und heißen alle Menschen unterschiedlichster Religionen und Kulturen willkommen.“ Es könne nicht sein, dass Plakate mutwillig zerstört und so die freie Meinungsäußerung unterbunden werden soll. Inzwischen ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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